Apropos Weihnachts-und Neujahrsansprachen

 

Samstag, 24. Dezember 2011

Hannes Nagel

Eigentlich wollten wir uns hier nur ein paar Gedanken machen, warum Herrschende und Staatsoberhäupter, Regierungschefs und manche Unternehmensführer sich zu Weihnachten und Neujahr an ihre Völker wenden, und dann wollten wir den Herrschenden, Staatsoberhäuptern, Regierungschefs und Unternehmensführern diese Gedanken in angemessener Frechheit als ihre eigenen unterstellen. Wir geben unser Ehrenwort, dass wir bis zum Ende der Redaktionsplanung von Herrn Bundespräsident Wulffs öffentlichem Geeier keine Kenntnis hatten.

Um Schaden von unserem guten Ruf abzuwenden, geben wir zu, dass wir bisher nur das Thema hatten, aber noch bisher noch in überhaupt keinster Weise mit der Umsetzung des Themas begonnen haben. Wir bedauern sehr, wenn wir durch unsere langsame Arbeit Vertrauen enttäuscht haben.

Aber wir beharren auch. Es ist ja wohl unsere Sache, wie wir unsere Arbeit machen. Hauptsache ist am Ende, dass sie gut ist. Dies steht für uns, unseren Berufsstand und unsere öffentlich-wahrnehmende Zielgruppe außer jedem Zweifel.
Im vorigen Jahr versprach uns Angela Merkel zu Weihnachten und zum Jahr 2011 viele Schwierigkeiten. Rückblickend erklärt vieles im Verlauf von 2011, dass Frau Merkel sich redlich bemüht hat, ihre Prophezeiung nicht zu einem jener leeren Versprechen werden zu lassen, die in ihrem Berufsumfeld üblich sind.

Der Kindergarten von Berlin hat 2011 Politik und Krisenmanagement gespielt. Sie haben ihr Spiel so ernst genommen, dass sie sich erst zerstritten und dann lächerlich gemacht haben. Wie Schachspieler, die sich lieber mit Bauern bewerfen, als ein paar Züge zu machen. Wenn sie weise spielen, kommt kein Sieg, sondern eine Problemlösung heraus.

Manchmal will es einem scheinen, als ob sich Politiker besonders dreist fehlverhalten, wenn sie keine Lust mehr mehr haben. Dann lassen sie sich lieber aus dem Amt kegeln und kassieren dafür noch beträchtliche Summen Geldes, aber sie müssen dann nicht mehr „arbeiten“. Wir sollten niemanden zurück treten lassen, wenn wir ihm den Rücktritt auch noch bezahlen müssen. Gut, für diesen Gedanken gibt es jetzt grad keinen konkreten Anhaltspunkt, aber der kann ja jederzeit kommen. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Tag und Nacht müssen wir wachsam aufpassen. Sie meinen, das gab es alles schon, auch die Worte? „Es kommt alles mal wieder / es ist niemals vorbei / trallala….“. Ging so oder so ähnlich nicht mal ein Schlager mit unzähligen Verballhornungen?

Dieser Beitrag wurde unter Aproposia veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.