Apropos: Spezielle Kriegskräfte (1)

 Hannes Nagel

Apropos Spezielle Kriegskräfte

Mittwoch, 14. März 2012

„Ganz spezielle Spezialisten“

 Kürzlich, es mochte Ende Februar, Anfang März gewesen sein, verbreitete sich in E-Mail-Postfächern vieler Computer ein Link zu einem Dokument aus dem Hauptquartier des amerikanischen Militärs.

Es handelt sich um den Lehrbrief TC 18-01 zur Ausbildung an einer einer Militärakademie, nämlich dem „J.F.Kennedy-Schulungszentrum für Spezielle Kriegsführung“ vom November 2010. Wenn man es liest, weiß man, daß es auf lange Sicht keinen Frieden geben wird, weil das Stören, Stänkern, Ränke schmieden mit dem Ziel, einen Krieg auszulösen, Absicht der Spezialkräfte ist. Ihr Motto könnte heißen: „Wenn es keinen Krieg gibt, mach ich mir einen“.

 http://nsnbc.files.wordpress.com/2011/10/special-forces-uw-tc-18-01.pdf

 Es geht bei der speziellen Kriegsführung darum, Länder zu finden, in denen innere Spannungen zur Bildung einer Widerstandsbewegung ausgenutzt werden können. Merke also: Zankt Euch nicht, denn wer zankt, lockt den bösen Onkel Sam an.

Widerstand ist übrigens nur das, was amerikanische Spezialisten als Widerstand anerkennen. Es muss sich um eine Gruppe handeln, die 1) die bestehende Ordnung stürzen will 2) dabei bereitwillig die Führung an die Amerikaner abgibt und 3 ) über eine ausgeprägt ideologische Freund-Feind-Denkweise verfügt, die die Amerikaner als kompatibel mit ihrere eigenen Ideologie betrachten. Von stabilen Regionen lassen die Amerikaner lieber die Finger, außer sie finden einen Dreh, sie zu destabilisieren. Es weist auf einen gefundenen Dreh hin, wenn Amerikaner irgendwo einen Militärberater installieren, der vorher nicht da war.

Das steht in offener Herzlichkeit in dem Lehrbrief. Zum Glück erinnert er ein bisschen an das Handbuch militärisches Grundwissen (Habumigruwi) der NVA der DDR. (Militärverlag der DDR, Berlin 1985) Darin konnte man einerseits lesen, was die Armee so getan hätte, wenn sie militärtätig geworden wäre, aber auch, was man dagegen hätte tun können, wenn andere militärtätig geworden wären. Auf diese Weise kann man aus dem Lehrbrief auch lernen, wie man sich amerikanisches Engagement verbitten kann. Diesen Artikel setze ich zu gegebener Zeit fort, wenn man mich lässt. Wird schon kein Spezialkommando eines Morgens in aller Frühe auf dem Bettvorleger stehen. Ich kann morgens ziemlich grantig sein. Ohne Kaffee.

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