Bei der Reichstagswahl 1928 hatten die Berliner
          Sozialdemokraten eine saubere Idee. Sie verteilten auf ihren
          Kundgebungen Toilettseife mit dem Aufdruck: »Wählt SPD«
          
          Das Seifenlied
          Wir haben unsre Brüder
          mit Wahlkampfseife bedacht.
          Das tun wir das nächste Mal wieder;
          es hat sich bezahlt gemacht.
          
          Wir schlagen Schaum.
          Wir seifen ein.
          Wir waschen unsre Hände
          Wieder rein.
          
          Wir haben ihn gebilligt
          den großen heiligen Krieg.
          Wir haben Kredite bewilligt,
          weil unser Gewissen schwieg.
          
          Wir schlagen Schaum.
          Wir seifen ein.
          Wir waschen unsre Hände
          Wieder rein.
          
          Dann fiel’n wir auf die Beine
          und wurden schwarz-rot-gold.
          Die Revolution kam alleine;
          wir haben sie nicht gewollt.
          
          Wir schlagen Schaum.
          Wir seifen ein.
          Wir waschen unsre Hände
          Wieder rein.
          
          Wir haben die Revolte zertreten
          und Ruhe war wieder im Land.
          Das Blut von den roten Proleten,
          das klebt noch an unsrer Hand.
          
          Wir schlagen Schaum.
          Wir seifen ein.
          Wir waschen unsre Hände
          Wieder rein.
          
          Wir haben unsre Brüder
          mit Wahlkampfseife bedacht.
          Das tun wir das nächste Mal wieder;
          es hat sich bezahlt gemacht.
          
          Wir schlagen Schaum.
          Wir seifen ein.
          Wir waschen unsre Hände
          Wieder rein.
        
Das Seifenlied 
          www.youtube.com/watch?v=A-yzFERB1GE
        
Musik: Otto Stransky
            Text: Julian Arendt/Bekannte 
            Interpretation: Ernst Busch