FEUILLETON-REZENSION
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„Klappern gehört zum Handwerk“
Einen kleinen Hang zum Fanatismus kann man kaum einer Initiative absprechen, die sich als NGO (Nicht-Regierungsorganisation) an die Öffentlichkeit wendet, um der etablierten Politik eine handlungsstoppende oder handlungskorrigierende Kritik entgegen zu feuern.
Mit solchem Savonarola-Eifer stellen sich viele Inititativen selbst ein Bein, wie der Mönche Giovanni Savonarola, der zwischen Lebensfreude und Sittenverderbnis nicht unterscheiden konnte und als Ordnungsmittel eine Moralpolizei schuf, wodurch nach und nach jedes Durchgreifen ein Tropfen ins Fass der Unerträglichkeit wurde, welches irgendwann überlaufen mußte. Als es soweit war, verbrannten sie ihn. Dieses geschag am 23. Mai 1498. Etwas Anderes fiel ihnen nicht ein, um dem Treiben Savonarolas ein Nein entgegen zu setzen.
Die NGOs predigen nicht dem Volk, aber sie agitatieren es, weil sie es brauchen, um sich auf es zu berufen. Indem NGOs Online-Petitionen versenden, machen sie die durch Klick-and-Play-Spiele bereite und durch Likes und Gefällt-mir-Daumen ahnung-und gedankenlos gewordene Öffentlichkeit willig zur digitalen Unterschrift unter die Petition. Mit genug Unterschriften treten die Initiatoren adann an „den gesetzgeber“ heran, um ihn „aufzufordern“, etwas zu verändern, zu verhindern oder statt dessen durchzusetzen. Zum Beispiel Braunnkohleausstieg, Kohlendioxid-Reduzierung den Stopp weiterer Plasteeinlagerungen in den Weltmeeren, denn es ist schon genug drin.
Gerade hat die NGO Lobby Control einen Rechernschaftsbericht für das Aktions-und Kampagnenjahr 2018/19 heraus gebracht. Der Bericht ist so dick wie ein herkömmliches Flugblatt und verwendet die Farbe Orange als vorherrschendes Gestaltungsmerkmal. auf den inneren Seiten listet der Bericht „all das Gute“ auf, was die Organisation getan und erreicht hat. Das ist eine enorme Leistung, wenn man die thematische Vielfalt betrachtet: AfD-Spenden, also die Sammlung von Geldmitteln, zu einer Änderung von Rechtsstaat und Demokratie als Grundlage des gesellscahftlichen Zusammenlebens führen sollen, weiterhin ein Bericht über eine Initiative von Lungenärtzen, die die Schädlichkeit von Feinstaub leugnet und nur von selbstlosen rechercheuren von Lobby Control enttarnt werden konnten. Alles, was besser geworden ist, ist das Verdienst von Lobby Control was noch nicht besser geworden ist, ist Grund für die Öfentlichkeit, die NGO mit Spenden zu unterstützen. Es wirkt ein wenig selbstbeweihräuchernd, was die Organisation da publiziert hat.
Wenn es stimmt, dass Klappern zum Handwerk gehört, dann enthält der Bericht mehr Klappern als Handwerk.