Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit Verspätung ist nun das Flugblatt für Januar 2022 fertig. Mit diesem Blatt grüße ich Sie und wünsche ein richtig schönes Neues Jahr.
Immer mehr scheint mir, dass das Wort “Kampf” einen Widerspruch zur Toleranz von Meinungen ist, die einem nicht gefallen. Daher ist in der Bucherstellung für 2022 unter anderem eine erweiterte und verbesserte Abhandlung des Themas “Vorhang auf im Meinungstheater” in Arbeit. Alle Kräfte halten eine Gesellschaft im Gleichgewicht, wenn keine die Oberhand gewinnt. Man könnte fast “Gesellschaftsstatik” dazu sagen, aber bei dieser Metapher fällt mir sofort Stalins Bezeichnung der Schriftsteller als “Ingenieure der Seele” ein. Ich mag Stalin nicht. Ich bin froh, den Herrn nie persönlich getroffen haben zu müssen. Aber wenn man von allem Anderen absieht: Schlecht ist die Formulierung nicht. Schließlich kann Literatur tatsächlich so etwas wie ein “gesellschaftliches Reparaturtheater” sein.
Unbehaglich sind mir zunehmende Meldungen über das weiter Sozialgepiesacke. Was würde ein BGE nutzen, wenn es auch nicht reicht, Stromkosten zu bezahlen? Wäsche waschen und warme Füße sind etwas Feines, besonders im Winter. Und nicht Alles, was sich gut anhört, muss nachher auch gut sein. Es ist gut, auf Belobigungen an die Regierung zu lauschen und zu fragen: Wer ist der Mittelstand, der die Entlastung auf dem Abgabenmarkt bejubelt, und kommt eine Rücknahme der Energieumlage auch Armutshaushalten zugute? Schollis Herr der Mäuse hatte kürzlich angekündigt, so die Last der Wirtschaft zu lindnern. Gehören die Armen auch zu denen, die an der Lindnerung teilhaben dürfen sollen? Eigentlich müssen sie es.
Zumindest würde es die Ausführung eines gesellschaftlichen Reparaturauftrages bedeuten, mit denen die “Ingenieure der Seele” die handwerklichen Reparaturbrigaden der Regierungsbetriebe “in Land und Bund” beauftragen.
In diesem Sinne
Schönes 2022 und viel Spass beim Lesen