Apropos Rücktritt

Quergedachtes

Montag, 14. Dezember 2009

Hannes Nagel

Minister müßte man sein. So ein Minister hat es ein Stück weit gut. Wenn einer und er fordert den Rücktritt, lässt man über die Presse verlauten, dass man den Rücktritt ablehnt. Der designierte Ex-Verteidigungsminister in spe – Guttenberg heißt er – hat es gerade getan. „Guttenberg lehnt Rücktritt ab“, titelte der Mainstream. Und wenn er es dann doch tut, ist für ihn und die Seinen gesorgt. Wie bei Guttenbergs Vorgänger.

Neulich haben sie wieder ein paar Angestellte entlassen. Vom Job in Hartz Vier. Für die und die Ihren wird nicht gesorgt. Jedenfalls kann man das bisschen nicht als Fürsorglichkeit bezeichnen. Die Angestellten können die Kündigung nicht einfach ablehnen und auch nicht die für den Arbeitgeber sozialverträgliche Variante des Aufhebungsvertrages. „Ich lehne die Beendigung meines Arbeitsverhältnisses ab“ sollte ein Grundrecht werden, mit dem jede Art von Arbeit zu einem selbstragenden Einkommen führt.

Sollte. Müßte. Ist aber nicht. Scheiße. Vielleicht ist es doch nicht so wünschenswert, Minister zu sein. Vielleicht ist es einfach nur wünschenswert, ehrlich und anständig zu bleiben. Auch wenn einem die Politik unter Berufung auf die Wirtschaft jederzeit die Existenzgrundlage entziehen kann.

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