APROPOSIA: Vom Rohstoffhorten

APROPOSIA

 Vom Rohstoffhorten“

 Am 31. Dezember 2013 brachte Spiegel Online einen Artikel über geheime Rohstofflager. Der Artikel bezog sich lediglich auf Metalle. Was aber, wenn Rohstoffe aller Art als taktische Reserve im Wirtschaftskrieg angelegt werden?

 Moderatorin: „Guten Abend, erlauchte Runde. Vor vier Wochen schrieb Spiegel Online über geheime Rohstofflager als taktische Reserve im Wirtschaftskrieg. Wollen wir uns mal die mögliche Bedeutung dieser Meldung klar machen – schon deshalb, weil es in diesem Jahr noch sehr viele Meldungen geben wird, deren Bedeutung wir uns erst einmal klar machen müssen.“

Unker: „Wer hortet denn Rohstoffe? Und ist es auch Rohstoffhorten, wenn wir alte Batterien sammeln und nicht abliefern?“

Zwischenrufer: „Altstoffsammeln für den Frieden, das wäre doch mal was. Wann immer der Staat einen Kriegseinsatz mit Rohstoffsicherung begründen will, bieten wir zu lediglich lebenserhaltenden Preisen mit Kultur und Freude recycelte Rohstoffe an und machen das Argument der Sicherung von Rohstoffen und Handelswegen überfllüssig. Drum sammeln wir Glas, Plasteflschen, Kanister, Altpapier – besonders wichtig, um immer illegales Druckmaterial zu haben, wenn sie mal wieder auf die Idee kommen, das Schreiben zu verbieten.“

Moderatorin: „Sehr schön gedacht, lieber Zwischenrufer. Und dennoch: Ich bitte die Rohstoffbörsianerin, die Frage vom Unker zu beantworten. Dann versteht man Ihren Gedanken auch gleich besser“ (plinkert mit Kussmund zum Zwischenrufer)

Börsianerin: „Für den Handel mit Rohstoffen ist im Falle der Metalle die LME zuständig.“

Zwischenrufer: „Klingt wie LMA.“

Börsianerin: „Heißt aber London Metal Exchange und ist die Handelsbörse mit Metallen. Das ist das gleiche Prinzip wie De Beers, die den weltweiten Abbau und Handel mit Diamanten kontrolliert.“ (lächelt lasziv)

Moderatorin: „Man verknappt also die Rohstoffe, um sehr hohe Nachfragepreise zu erzielen, und dann schmeißt man man so viel davon auf den Markt, dass man allen anderen die Preise verdirbt?“

Börsianerin:(lächelt lasziv): „Aber nicht die eigenen. Nur die von den Auch-Anbietern und denen, die aus den so überteuerten Metallen Mobiltelefone oder Taschenlampenbatterien oder so bauen.“

Moderatorin: „Und was ist der Sinn davon?“

Börsianerin: „Um das, was Sie Sinn nennen, geht es in der Wirtschaft nicht. Da geht es um Profit. Schöngeistige Sinnfragen stören den Profit.“

Zwischenrufer: „Oh, lasst uns schöngeistige Sinnfragen stellen.“

Börsianerin: „Lassen Sie mich noch hinzufügen: Die Wirtschaft ist Sklave ihres eigenen Profitdenkens. Warum soll sie da nicht die Menschheit zum Verbraucher markieren und zum Sklaven des Konsums machen? Für die einen Profit, für die andern Konsum. Schließlich sollen es die Armen ja nicht besser haben als die Reichen.“

Unker: „Aber Sklaven sind wir alle.“

Zwischenrufer: „Wir wählen die Freiheit.“

Dr. Liberalitas: „Die Freiheit ist….“

Moderatorin: „Ja, Dr. Liberalitas, das stimmt.“

Dr. Liberalitas: (brubbelt vor sich hin)

Unker: „Wie kann man eigentlich freiwillig auf die Idee kommen, sich beim Militär als Rohstoffräuber zu verdingen, wo doch ein Leben in Uniform, Kaserne, Wüstenstaub, Modderpampe und Entbehrungen nicht schön ist?“

Moderatorin: „Vielleicht wird’s ja schön. Was meinen Sie, UvD?“

UvD Leyen: „Im Zuge der Reform gestaltet der Truppendienst familienfreundliche Auslandseinsätze, Pardon, Arbeitsplätze.“

Unker: „Na, dann haben Sie ja auch bald den dringend benötigten Nachschub an Menschenmaterial, was?“

Mesiramis Drohne:(schaut anerkennend auf UvD)

Unker: „Könnte man den Frieden nicht sichern, indem man keine Rohstoffe mehr braucht?“

Drohne, Sehr kluge Frau und UvD: (Lachen prustend)

Zwischenrufer:Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du. Ist von Ghandi. Und auch der hier: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“

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