APROPOSIA: Von hoffnungsfrohen Schlagzeilen

APROPOSIA

Von hoffnungsfrohen Schlagzeilen

Moderatorin: „Guten Abend, erlauchte Runde. Der Mai ist gekommen, schon im April erblühte zaghaft der Raps – wollen wir heute mal nur über schöne Dinge reden?“

Zwischenrufer: „Sie sind ja heute so poetisch, sind Sie verliebt?“

Moderatorin (kichert vergnügt): „Es könnte auch am Wetter liegen. Alles neu macht der Mai.“

Unker: „Und dann kein U.v.D. heute hier, wie schön.“

Mesiramis Drohne: „Sie erfüllt Ihre Pflicht. Wir müssen bereit sein. Moskau….“

Zwischenrufer: „Aber Herr Drohne, wir wollten doch heute nur über die schönen Dinge reden.“

Moderatorin: „Der Mai stimmt mich so milde. Zwischenrufer, ich glaub heut können Sie alle Bemerkungen zwischenrufen.“

Unker: „Apropos schöne Themen. Ich seh hier nur Sie Moderatorin und Sie Zwischenrufer. Von Mesiramis Drohne erwarte ich nichts Schönes“

Moderatorin und Zwischenrufer: „Unker, nanu? Sie sehen uns als schöne Themen?“

Unker: „So hab ichs nicht gemeint.“

Mesiramis Drohne: „Die sehr kluge Frau ist auch nicht da.“

Unker: „Ich hab gemeint, dass nur vin Ihnen, Moderatorin und Zwischenrufer, schöne Themen zu erwarten sind.“

Moderatorin: „Aber Unkerchen, Ihnen ist doch bestimt auch ein schönes Thema aufgefallen, oder?“

Unker: „Ja, dies hier, bei Telepolis: Solidarische Landwirtschaft weltweit. Das geht so: Wer zwecks Lebensmittelversorgung e3inkaufen muss, Städter zum Beispiel, wird quasi Anteilseigner an einem Hof. Gruppen von Menschen finanzieren einen Hof und werden dafür mit Naturalien versorgt. Hört sich nach einer schönen Idee an.“

Moderatorin: „Stimmt. Und wenns richtig gut läuft, wird der Kapitalismus schrittweise überflüssig.“

Zwischenrufer: „Überflüssig isser ja jetzt schon. Er hat ja Mnesch und Natur lange genug qequält. Vielleicht kann man ja nachhelfen. Hier, seht mnal, auch ein Text von Telepolis: El Hierro -Erste Insel, die sich komplett über erneuerbaren Strom versorgt.“

Unker: „Ist zwar physikalisch ungenau formuliert, aber das Prinzip stimmt, denn es passt zu dem schönen Thema mit der solidarischen Landwirtschaft. Schließlich funktioniert der Kapitalismus ja nur, weil er andere für sich bezahlen lässt.“

Zwischenrufer: „Also weg mit dem Kapitalismus, Raum für das Lebensnotwendikum, genossenschaftliche Eigenfreiheit, Reduktion der Mächtigen auf den Dienst am Gemeinwohl und Parlamentsdiäten auf Diät.“

Mesiramis Drohne: (wird blass und blässer)

Tür (öffnet sich, fragt): „Hier ist grad eine Wolke Fliederduft. Sie sagt, der Frühling hätt sie geschickt, und möchte Ihnen Freude und Glück wünschen, auch wenn der Kapitalismus noch nicht vorbei ist.“

Alle außer Drohne: „Oh ja, Fliederduft, kommen Sie herein.“

Wolke Fliederduft: (erfüllet wieder Geist und Herzen)

Mesiramis Drohne: (zieht sich in rauhe Höhen der Macht zurück)

Moderatorin (zum Zwischenrufer): „Wollen Sie, weil Wolke Fliederduft grad hier ist, für heute unser Maikäfer sein?“

Zwischenrufer: „Ja, ich will.“

Unker: (singt) „Maienlust, Maienlust, hab ich es doch gehewusst…“ (eilt fort, Maikätzchen suchen)

Dieser Beitrag wurde unter Aproposia abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.