TAGESBEMERKUNGEN: Sonntag, 18. Oktober 2015

Tagesbemerkung
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Sonntag, 18. Oktober 2015
Was ist das bloß für ein Land, in dem Kapitalverbrechen nur noch Kollateralschäden der Bereicherungsgier sind?

Mehreren Medienberichten zufolge hat sich bekannte Chef der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt für Stacheldrahtzäune um deutschland herum, besonders zu Österreich, ausgesprochen. N-TV zitiert aus einer Publikation in der Welt am Sonntag, dass Wendt folgendes gesagt hat: „Wenn wir ernst gemeinte Grenzkontrollen durchführen wollen, müssen wir einen Zaun entlang der deutschen Grenze bauen“. Begründung: die innere Ruhe sei in Gefahr, wir stehen vor sozialen Unruhen.“ Wenn man Schnee schippen muss oder Deiche dichten muss oder wenn das halbe Dorf brennt, dann haben die Leute auch keinen ruhigen Abend. Da muss man dann ran und das Feuer löschen, die Deiche verstärken oder Eingeschneite freischaufeln. SOLCHES sind Gefahren, SOLCHES lässt sich mit Bequemlichkeit vorm Fernsehen nicht mehr aussitzen. Da muss man eben ran. Aber wenn esnicht um Schnee, Hochwasser oder Feuer geht, sondern um Menschen, da soll man bequemlich zuschauen dürfen? Da soll man ein Recht haben, die Sicht auf das Elend zu verstellen, weil das Wohlstandsrecht auf Bequemlichkeit gestört ist. Mutter, mach die Küchentür zu, ich kann nicht sehen, wie Du Dich abrackerst.

Zuerst hat geholfen zu werden. Danach kann man fragen, ob die Hilfe nötig war oder aus Bequemlichkeit erschlichen wurde. Wer aber die Hilfe unterlässt, und Hilflose sterben, weil die rettende Hand aus Bequemlichkeit lieber Geschäfte mit der verfolgenden Hand macht, begeht Kapitalverbrechen an der Menschlichkeit.

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