Glosse: Altstoffsammlung für den Frieden

Donnerstag, 11. November 2010

Autor: Hannes Nagel

Altstoffsammlung für den Frieden

Früher, im Osten, waren Rohstoffe knapp und es mussten Dinge gehen, die gar nicht gehen konnten. Um sie gangbar zu machen, gab es das Prinzip des Improvisierens. Und so wurden viele erstaunliche Ideen geboren, auf die man im Traum nicht kommen würde, wenn man nicht ein akutes Mangelchen überwinden müsste. Aber niemand kam auf die Idee, das Militär zum Diebstahl fremder Rohstoffe einzusetzen.

Herr zu Guttenberg schon. Das ist der Verteidigungsminister, den sie den Baron nennen. Der hat gerade bestätigt, dass die Bundeswehr dazu da ist, Rohstoffe zu sichern und den Weg zu ihnen und den Transport der Rohstoffe heim in traute Deutschland. Man kann sich schon denken, dass es umso mehr Kriege, kriegsähliche Zustände und umgangssprachliche Kriege geben wird, je mehr Rohstoffe gebraucht werden, die ein anderer hat.

Im Osten damals wurden Altstoffe gesammelt, weil das Rohstoffe waren, die waren noch noch gut, die gingen doch noch, die konnte man noch mal benutzen (außer Klopapier).

Vorhin musste ich eine Batterie in einer Taschenlampe wechseln. Und da kam mir die Erleuchtung: Rohstoffsammlung gegen den Krieg. Wenn wir Guttenbergs Truppe säckeweise alte Batterien vor die Türe stellen, brauchen die Rohstoffsammler in fremden Ländern keinen Krieg zu führen. Rohstoffsammlung für den Frieden. Denn, mal so gesehen: Es gibt keinen gerechten Krieg.

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