Sonntag, 28. November 2010
Autor: Hannes Nagel
Wikileaks und die Sicherheit durch Transparenz
Mal ehrlich: „Merkel ist nicht kreativ“ und „Westerwelle ist aggressiv“ – braucht man für solche Erkenntnisse tatsächlich die Enthüllungsplattform wikileaks? Erkennt man nicht auch schon bei einer ganz normalen Nachrichtensendung im Fernsehen, ob und wieweit die Enthüllungserkenntnisse zutreffen? Sind die anderen Informationen von gleicher Brisanz? Und wozu muss man dann einen Internet-Angriff auf die Seite www.wikileaks.org starten, wenn sie eigentlich nur bestätigt, dass die politische Welt so ist, wie der kleine Fritz sie sich vorstellt? (Der kleine Fritz ist nicht als Pendant zum großen Fritz zu sehen).
Wenn die Angst vor Wikileaks aber doch einen Grund hat, dann hat die Organisation den Königsweg der Sicherheitspolitik beschritten: Sicherheit durch Transparenz. Wenn jeder alles über den anderen weiß und zu „jeder“ auch die Öffentlichkeit gehört, dann kann niemand mehr den einen anderen übervorteilen. In diesem Sinne: Vertrauen wagen.