Rezension: Liebe, Lust und Leckereien

Hannes Nagel

Rezension „Liebe Lust und Leckereien“

cover rezi liebe lust und leckereien

 „Alleine KOCHEN ist auch nicht schön

 In der Liebe und in der Küche kann man sich vieles nicht selbst ausdenken, sondern ist auf äußere Einwirkungen angewiesen. Das ist richtig gut, denn Reize, die von innen kommen, sind selten so schön wie die überraschenden Reize, die von außen kommen.

Das Sehen, Schmecken und das Riechen
und dazu dann gepflegt parlieren,
nicht rasend schnell, nein, eher kriechen
Wird Eure Lust auf Ziel hin orientieren.”,

so schrieb es schon im 19. Jahrhundert Nikolaus von Lemberg-Kolovratsky. Ob die Autorin Ursula Winnigton den Kollegen von Lemberg-Kolovratsky dem Namen nach kennt, weiß ich nicht. Aber ich vermute es. Denn auch Ursula Winnington schreibt, dass die genannten Reizwahrnehmungen sowohl beim Essen als auch beim Lieben auftreten. Sie sollen es auch unbedingt, denn ein lustloses Mahl mit fadem Geschmack verdirbt jeden Appetit und befriedigt keinen Hunger. Die Analogie zur Liebe liegt auf der Hand. In ihrem Buch hat Ursula Winnington etwa 157 befeuernde Rezepte für die kulinarische Kulisse einer Liebesinszenierung gesammelt und samt Wirkungen und Nebenwirkungen beschrieben. Bei 365 Tagen im Jahr bedeutet das im Schnitt …. naja, Sie wissen schon. Freuen Sie sich drauf.

PS: Allein KOCHEN ist auch nicht schön.

Ursula Winnington, „Liebe, Lust und Leckereien“, Klatschmohn-Verlag, Rostock 2012

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