FEUILLETON-ZEITGEIST: Bittners Ergänzungen

Feuilleton-Zeitgeist

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„Bittners Ergänzungen“

 Ein Kommentar zur dritten Auflage von „Die Eroberung Europas durch die USA“

 Offenbar ist es der Ungeist der Zeit, der Wolfgang Bittner genötigt hat, seinen mahnenden Dauerbrenner „Die Eroberung Europas durch die USA“ nach dem zweiten Teil bereits eine dritte ergänzende Neuauflage hinzu zu fügen. Scheinbar kann man zur Zeit gar nicht so viel Friedenserhaltendes schreiben, wie angesichts der säbelrasselnden Zeit nötig wäre. Und dennoch: Was sein muss, muss sein. Sonst tanzen uns die zwei Nuklearschlöcher aus Nordkorea und USA noch weiter auf der Nase herum. Bittners dritte Ergänzung befasst sich mit dem Unterschied zwischen Hillary Clinton, die Russland am liebsten sofort angegriffen hätte, und Donald Trump, der mit Putin gut Freund sein will. Angesichts dieser Vergleichsspekulation ist noch ein Vierter Band von „Die Eroberung europas durch die USA“ nötig. Donald Trump ist ja nicht schon deshalb ein Friedensfürst, weil er Korea vernichten aber Russland lieben will. Von China ganz zu schweigen. Wenn Bitter jedes Jahr ein Update seines Buches heraus bringt, könnten die Leser sich ein Bild von schwankenden, wechselnden Konstellationen machen. Nichts ist in der Politik erhellender als die unterschiede in der Bewertung der Ereignisse. Das Gerede von gestern und das Tun von heute ist Geschichtsforschung vom Feinsten. Kein Reden, kein Tun von politisch Verantwortlichen darf vergessen werden. Und es kann eben auch sein, dass einer von sich das Bild eines Geradlinigen Friedensfürsten malt, und in Wahrheit bestimmt der Wind den Kurs seiner Handlungen.

(Wolfgang Bittner, „Die Eroberung Europas durch die USA“, Westend-Verlag, Frankfurt 2017)

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