TAGESBEMERKUNGEN: 29.5.20020 Das Alibi vom Friseur

„Das Alibi vom Friseur“

Quelle: Wahrnehmungen aus dem Alltag

Am 29. Mai war Freitag und Geld auf dem Konto. „Wie schön“, dachte der Kopf, „da lass ich mich gleich wieder schick machen um Omme rum.

Das ging auch ganz gut. Waschen, Schermachine, Wolle runter, kurz mal Augen zukneifen, als die kahle Stelle am Hinterkopf unverschämt breit in die Gegend glitzerte. Seis drum: wo der Verstand wächst, weichen die Haare. So gesehen ist Kahlstellenbildung besser als wenn die Denkermurmel auf dem Hals wild zugewuchert wird.

Noch friedlich eingelullt von den Händen der Friseuse, die so wohlig die Kopfhaut massiert hatte, machte sich der Kopf bereit, die Zahlung der 18 Euro zuzulassen. doch noch vor dem Geld wollten sie dort im Laden Name und Anschrift des Kunden haben, der zu dem Kopf gehörte. Der Kopf wog ab und nannte dann Name, Straße und Hausnummer. Immerhin fragte keiner nach Handy-Daten oder Festnetztelefonnnummer.

Wie einfach wird in Zukunft die Arbeit der Kriminalpolizei: Wenn was ist prüft der Kommissar nur die Registrierungseintragungen. Dazu müssen alle mitmachen, auch Kaufhallen, Bäcker, Schreibwarenläden, Sparkassen, Busfahrer. Für Züge gehört ja schon seit Jahren die Ausstellung personengebundener Fahrkarten eingeführt – ein Wunder, wie lange die sich dem Trend schon entziehen können.

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