FEUILLETON KULTURBETRIEBLICHES: Nachruf Klaus Ender

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Klaus Ender fotografiert nicht mehr. Aber seine Bilder sprechen für sich. Er ist eine Größe in der Aktfotografie und schaffte es, Akt und Landschaft als eine einander zugehörige Einheit darzustellen.

Klaus Ender fotografiert nicht mehr. Bild: Ulrich Schaarschmidt 2016

Der Rügener Fotojunge Klaus Ender fotografiert nicht mehr. Am 18. März legte Klaus Ender die Kamera aus der Hand. Der Schöpfer der Ausstellung „Akt und Landshaft“ lebt in Erinnerungen und unzähligen Fotos von Frauen vor malerischen Kulissen der Insel Rügen und anderen Landschaften auch in anderen Gebieten Europas.

Mit „Akt und Landschaft“ gelang Klaus Ender 1975 ein geniales Konzept für eine jährliche Wander-Fotoausstellung. „Akt und Landschaft“ wurde für ihre zeitlose Eleganz statt kurzzeitiger Fotomoden bekannt. Der Knick 1981, als der Fotograf nach Österreich umsiedeln wollte. Väterlicherseits war Österreich das andere Herkunftsland des 1939 in Berlin geborenen und in Warthe aufgewachsenen Klaus Enderr. Der Wunsch war für die DDR-Behörden ein Affront. Systematisch sollte er totgeschiegen werden. Kein Verlag, keine Fachzeitschrift sollte den Namen Ender je wieder erwähnen. Es hat nichts genutzt: Mit beachtlicher Sturheit und atemberaubenden Fleiß gelang ihm die Rehabilitierung seines Rufes. Alte und neue Fotografien, unermüdliche Veröffentlichungen im Webportal „Fotocommunity“, mit Gedichten, Kalendern und Aphorismen war Klaus Ender bald wieder so unüberhörbar wie damals im Kulturbund, als man „Akt und Landschaft“ nicht sagen konnte, ohne den Namen Klaus Ender mitzusprechen.

*****NÄCHSTE AUSSTELLUNG: 10. Juli 2021 Ueckermünde*****

http://www.klaus-ender.de/aktuelles/akt_und_landschaft_ueckermuende.html

Ausstellung “Akt & Landschaft” von Klaus Ender vom 10. 07. 2021 bis 29. 10. 2021 im KULTurSPEICHER in Ueckermünde
Die Vernissage findet am 10. 07. 2021, um 16.00 Uhr statt.

Die Weide, die auf Rügen stand
war knorrig zwar, doch auch bekannt
für die Zuverlässigkeit
in den Stürmen ihrer Zeit.

Es konnt kein Sturm die Weide fällen
weil immer wieder neue Quellen
mit Trotz und Festhalt gaben Stärke.
Man siehts an seinem Lebenswerke

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