Neues von der Wespe

Die Königin im Wespennest hat gesummt. Das macht sie öfter. Gut an ihrem Gesumm ist, dass es ein Thema gibt, das nicht mehr verschwiegen werden darf: In Deutschland gibt es doch Hartz-Vier-Opfer. Und viele davon haben Kinder. Und damit Kinder in der Gesellschaft einmal eine Chance haben, aus dem Hartz-Vier-Bezug herauszukommen, aus dem ein Entkommen den Eltern durch Anwendung der bestehenden Gesetze verwehrt ist, brauchen Kinder Geld: Für Kleidung, Gesundheit, Ernährung, Bildung und Freizeit. Soweit gut angedacht, Wespe. Nur der Inhalt liegt arg daneben. Geld soll es nämlich nicht geben, soll die Wespenkönigin gesummt haben. Gutscheine – das wäre die Lösung. Weil, wie neulich so ein anderer Abkühler des gesellschaftlichen Klimas sagte, Hartz-Vierer Geld sowieso nur versaufen würden. Das Gesumm der Wespenkönigin soll der Paritätische Wohlfahrtsverband (nicht: paritätischer Wohlstandsverstand) als „beispiellose Diskriminierung“ bezeichnet haben. Es gibt in jedem Bundesland eine Unterabteilung des Verbandes, und einen Gesamtverband, der heißt im Internet www.der-paritaetische.de. Und dort steht in einem Text von Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider als Forderung an das Wespennest und seine Königin: „Sie sollte dringend unterlassen, arme Kinder und ihre Eltern mit zweifelhaften Gutscheinsystemen zu stigmatisieren, während an wohlhabende Familien familienpolitisch völlig sinnlose Geldgeschenke verteilt werden“.

Noch ist aus dem Gesumm kein Gesetz geworden. Es war nur eine öffentlich vorgetragene Überlegung. Mithin eine Drohung mit einem Planspiel. Das erinnert irgendwie entfernt daran, wie aus abstrakten Militärmanöversandkastenspielen furchtbare Kriege werden.

(alle Notizen zur Wespe siehe unter “Die Wespe”)

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