Hannes Nagel
Von wegen drei Millionen Euro Schadensersatz für alle Opfer. Die Nachrichtenagentur AFP meldete Dienstag Nachmittag, dass die Entschädigung der Opfer des von einem deutschen Oberst befehligten militärischen Mordes „landestypisch“ entschädigt werden sollen. Das habe sich das zutändige Verteidigungsministerium so ausgedacht. Es treten also Fragen auf. Erstens: Wieso dürfen Täter über das Strafmaß verhandeln, welches auf sie zukommt? Zweitens: Heißt landestypisch, dass die Höhe der Entschädigung an der landestypischen Armut bemessen wird? Und drittens: Wenn eine Bombe auf eine Südseeinsel fällt – aus welchen angemessenen militärischen Gründen auch immer – gibt’s dann Kokosnüsse statt Euro und Existenzhilfe?