Glosse: Apropos Wirtschaftskrieg

“Für ein Land wie Deutschland sind notfalls auch militärische Einsätze notwendig, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie handelswege” (Horst Köhler, zitiert nach Saarbrücker Zeitung 28. 5 2010)

 Wir müssen uns bei der Politik entschuldigen, wenn wir sie sonst bei jeder Lüge der allgemeinen Verlogenheit bezichtigt haben. Es ist gar nicht so. Manchmal fällt ihr auch die Wahrheit aus dem Gesicht. Zum Beispiel geschieht dies. wnn die Maske von demokratie und Menschenrchten verrutscht. Neulich ist Herrn Horst Köhler das oben genannte Zitat entglitten. Und mit dem Zitat eine höchst plausible und wahr klingende Begründung für das Kriegstreiben Deutschlands.

Die Reflexdemokraten haben Köhler vorgeworfen – ach so: Köhler – das ist der Bundespräsident. Hab ich vergessen, zu erwähnen. Verzeihung – jedenfalls haben die Reflexdemokraten gesagt, dass Köhler etwas brandgefährliches gesagt hat. Na klar: Im Grunde hat er ja gesagt: “Was wir hier machen, ist verboten”. Wenn das das Volk hört, dann brennt die Luft, haben die Refelexdemokraten wohl gedacht.

Eigentlich dürfte Herr Köhler sich nun irgendeinen Preis anheften. Oder anheften lassen. Weil er gesagt hat, dass der militärische Rabaukentrupp der Wirtschaft Wege durch fremde Gärten bahnen soll, auch wenn dort jemand meint, er will das nicht. Wo komm mer denn da hin, wenn sich jeder Krümel der Militärmaschinerie in den Weg stellen darf.

Übrigens:  Das mit den Handelswegen wurde erstmals vor zwanzig Jahren wieder laut geäußert. Da scharrte die Bundeswehr mit den Hufen, weil sie auch mal zeigen  wollte, was sie gelernt hat. Sie erfand dazu den “Krisenbogen von Marokko bis Indonesien”, wo Deutschland Handelswege und Rohstoffe sichern soll, weil Deutschland eine “kontinentale Mittelmacht mit weltweiten Interessen” sei. Der jetzige Krieg in Afghanistan ist das, was Detuschlands oberste Heeresführung seit zwanzig Jahren vorbereitet.

Und wie vor zwanzig Jahren schon hier noch mal: “Es gibt keinen gerechten Krieg”

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