Sparberatungen: Arbeitslose renovieren den Sozialstaat

Sonntag, 06. Juni 2010

Autor: Hannes Nagel

Arbeitslose renovieren Sozialstaat

Am Wochenende hat Regierungschefin Merkel den Sack geöffnet, statt wie Horst Köhler in denselben zu hauen. Sie will keine Steuern erhöhen, hat sie auf Schloß Meseberg gesagt, wo man aus Sparsamkeitsgründen zusammen gekommen ist, um über Sparmaßnahmen zu beraten. sondern die Sozialausgaben kürzen. Sie hätte auch sagen können, dass die Ärmsten der Gesellschaft und die Arbeitslosen den Sozialstaat renovieren sollen, den Merkel und Co versemmelt haben.

Aber so hat sie es nicht gesagt. Die FDP hat gleich Morgenluft gewittert. Sie ließ schnattern: „Nicht alle sozialen Wohltaten können wir uns noch leisten“. Als ob Hartz-Vier jemals eine Wohltat war.

Der „Stern“ hat in der Zwischenzeit mal seine Leser gefragt, was sie zum Sparen vorschlagen würden:

Militärausgaben kürzen, Raus aus Afghanistan, Schluß mit gigantischen Bauprojekten, die fürs Prestige sind und nicht für den Nutzen, Finanzmarksteuer, Verrringerung der Krankenkassen waren die besten Vorschläge aus dem Volk. Jedenfalls aus dem Teil des Volkes, welches den „Stern“ liest.

Merke: Man kann Ausgaben auch dort sparen, wo noch Geld vorhanden ist.

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