Glosse: Sonnenstich und Blechlawine

Mittwoch, 21. Juli 2010

Autor: Hannes Nagel

Sonnenstich und Blechlawine

Hoch im Norden gibt es eine Urlaubssandbank. Sie ist begrenzt in ihrer Fläche und es gibt wenig Arbeit dort. Aber die Sandbänker wollen reich werden, damit sie im Winter das Geld zählen können, das sie im Sommer verdient haben. Das geht nur mit Tourismus, weil sie auf andere Tätigkeiten nicht kommen. Vielleicht gibt es sie auch gar nicht. Aber weil ihnen nichts anderes einfällt, erhöhen sie trotz begrenzter Fläche die pro Tag abzumelkenden Urlauber und Gäste. Nichts ahnend kommen sie mit dem Auto an und erleben die Auswirkung der Einwirkung der Sonne auf Blechdach und Gehirn. Es gibnt eine Umgehungsstrasse, die vorrangig im Verkehr ist. Die anderen müssen halten. Das tun sie. Es gefällt denen, die auf der Hauptstraße sind. Oh wie lang ist schon die Schlange. Um sie besser sehen zu können, fahren die Hauptstraßennutzer langsamer. Die Schlange kann nicht vorwärts. Einige scheren entnervt aus, überholen rechts und fahren sehr riskant durch die Hauptraßenverkehrsteilnehmerlücken, wodurch sie ihrerseits Rückstau mit Schlangenbildung verursachen. Wer korrekt und vorbildlich fährt, kriegt den Zorn der Raser und Drängler ab, die nicht rasen und drängeln können. Dabei wollen alle nur nach Hause, denn es ist Feierabend. Nächstes Jahr, 2011, sollen noch mehr Urlauber kommen. Mit Auto.

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