Kabarett: Politisches Kabarett, Kampfkabarett und Widerstandskabarett

Mittwoch, 02. November 2011

Autor: Hannes Nagel

 

Kabarett: Politisches Kabarett, Kampfkabarett und Widerstandskabarett

 

Politisches Kabarett gibt es. Zur Zeit sind damit „Neues aus der Anstalt“ und „Kanzleramt Pforte D“ gemeint. Politisches Kabarett überspitzt Politik, was eigentlich gar nicht mehr geht, weil die Politik selbst überspitzt ist. Die Vorsitzende der FDJ-Grundorganisation „Konrad Adenauer“ in Berlin, Jugendfreundin Genossin Merkel, ließ sich neulich mal mit erhobenem rechten Arm fotografieren. Das sah vielleicht aus. Überspitzt könnte man sagen: Wie eine öffentliche Darbietung verfassungsfeindlicher Symbole. Noch habe ich keine Nummer gesehen, die das politische Kabarett daraus gemacht hätte. Hinweis: Sie hält auch immer die Hände unten rum so verschränkt, wie der andere, der auch immer den rechten Arm hoch riß.

 

Hoffentlich hat sie nur gewunken. Und hoffentlich zum Abschied. Das Volk mag ihre Fresse nicht mehr sehen. (Frei nach Pofalla). Denn lustig ist der Gag mit dem rechten Arm nicht in dieser assoziationsreichen Zeit.

 

Kampfkabarett wäre so etwas wie damals die Insulaner. Naht nicht die Zeit für eine Wiederbelebung? Könnte ein neues Kampfkabarett vielleicht als Widerstandskabarett entstehen? Dessen Aufgabe wäre es, der Politik ihr derzeitiges Treiben so schwer wie möglich zu machen. Das Volk aber würde schon prustend lachen, wenn ein Nachrichtensprecher gequält seriös von dem einen oder anderen Ministerauftritt berichtet.

 

Möcht mal sehen, wie eine Regierung Politik machen will, die keiner ernst nimmt.

 

(PS: Das Bild ist im Berliner Kurier, 31.10.2011, Seite 3, Thema Mindestlohn)

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