Soziales: Die meuternde Mannschaft von Käptn Guido

Montag, 14. Juni 2010

Autor: Hannes Nagel

Die meuternde Mannschaft von Käptn Guido

Das ist schön von dem Regen, dass er aufwärts fließen will“, dichtete Bertolt Brecht. Das Gedicht heißt „Das Lied vom Klassenfeind“ und es geht darum, dass aus der asoialen Unmenschlichkeit des Marktes und seiner Wirtschaft kein barmherziger Umgang mit den Armen entstehen kann. Soweit die Literatur. Nun zu den Medien. Die Süddeutsche Zeitung schrieb am Dienstag, 15. 6. 2010, dass die FDP in Not ist und Westerwelle zum Kursschwenk geschwungen wird. Die Meuterer sind ausgerechnet Krankenkassen-Rösler, GenSek Lindner, eine Frau Homburger und ein Herr Daniel Bahr. Den Kurswechsel wollen sie offenbar nur deshalb gegen Käptn Guido durchsetzen, weil die FDP „immer nur schlechte Presse, immer nur fallende Umfragewerte“ hat. Na und? Was ist schlimm daran, wenn die soziale Kältequelle niemanden mehr täuschen kann?

Das deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) kommt in den Medien heute gleichfalls zur thematischen Würdigung, weil es eine Studie produziert hat. Aus dieser geht hervor, dass die Armen ärmer und die Reichen reicher werden. Wohl wegen Kapital und FDP und alledem. Dadurch schrumpft die Mittelschicht und wer heute noch Einkommen hat ist morgen schon verarmt. Dazu lesen Sie mal bitte das Buch „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mitteschicht“ von Ulrike Hermann, Westend-Verlag, Frankfurt an Der Börse, 2010.

Und ich lernte, wieso und weswegen / da ein Riß ist durch die Welt. / Und der bleibt zwischen uns, weil der Regen / von oben nach unten fällt.“ (Bertolt Brecht. Aber das ahnten Sie wohl schon)

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