FEUILLETON-RERZENSION: „Die Unbelangbaren“ (2014)

FEUILLETON-REZENSION

Buchtitel: Die Unbelangbaren.
Autor: Thomas Meyer
Verlag: Suhrkamp
Name des Rezensenten: Hannes Nagel

„Herr, gib uns die Kraft, keine Medienfestanstellung zu bekommen“

Mir fiel beim Lesen mal der Name Tomas Meyer und der Text „Die Unbelangbaren“ auf. Ich hatte sofort den Eindruck, der Text hätte mit dem beklagenswürdigen und korrekturbedüftigen Zustand des Journalismus zu tun. Der Eindruck entstand, weil ich von der Lektüre des Textes Erklärungen zum Trend der „Hofberichtserstattung“ finden werden sowie Hinweise auf eine manipulative Wirkung des Journalismus, die aus der Nähe von Macht und eigentlichem Medienauftrag besteht.

Thomas Meyer bezieht sich in seinem Aufsatz zunächst auf das Buch „Der Zirkus“ von Nils Minkmahr. Der wart ein Jahr lang Gaanz dicht im Wahlkampf an SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück dran. Laut Meyer ist Minkmahr Erstes Fazit: Die Medien brachten immer selbstbezüglicher werdende Ergebnisse zustande. Man könnte das auch so sagen: Die Medien legen den Politikern Worte in den Munde, die Politiker nicht gesagt haben, aber die sich Medien wünschen, und wenn ein Politiker DAS dann bestätigt, nehmen sie die Bestätigung einer unterstellten These als Beleg für ihre Wahrhaftigkeit. Das kann man mit schmeichelnden Aussagen so machen, aber auch mit mit „Munition“ zur Entfernung eines Politikers aus einem Amt, in dem man ihn unmöglich dastehen lässt. In beiden Fällen berichten Medien dann gerade NICHT, was der jeweilige Politiker in Bezug auf Gesundheit, Soziales, Arbeitsmarkt, Bildung WIRKLICH gesagt hat oder gesagt hätte, wenn man ihn denn hätte reden lassen. „Audiatur et altera pars “ ist nur ein Teil: Man soll die andere Seite nicht nur ANHÖREN, denn um die andere Seite ANZUHÖREN, muss man sie auch REDEN lassen. Und zwar DAS reden lassen, was die andre Seite sagen will. Widersprüche werden schon von alleine auftreten- mehr als genug, Davon könnten alle Zeitungen satt werden, und die kulinarische Abwechslung müsste nicht leiden.

Journalisten haben das Privileg, zu veröffentlichen, wie es ihnen gefällt – oder, wie man mit kritisch gerunzelter Stirn sagen müsste: Sie dürfen schreiben, was von Herausgeber und Blattgesellschafter abgesegnet ist. Und wenn sie es dann noch schaffen, der eigenen „Blattlinie“ nicht in die Seite zu treten, dann ist eine beschauliche Medienkarriere unausweichlich. Niemand kann einen „belangen“. Man fragt sich nur: Muss man DAZU Journalist sein? Kommt DAS nicht der Erscheinungsform „Hoberichterstattung“ viel näher? Und damit wären wir wieder bei der eingangs gestellten Frage gelandet: Wie ist der der Trend zur Hofberichterstattung erklärbar, wenn er wirklich vorhanden ist?

Wie um alle Hoffnungen fahren zu lassen, resümierte Meyer:

„Die professionelle Zurückhaltung wird schwächer, die Neigung zum Mitmischen im politischen

Machtspiel wächst. Am liebsten wäre heute den meisten von ihnen – man spürt dasauch in den Texten, in denen davon garnicht die Rede ist – eine schwarz-grüne

Koalition, bei der sich zwei besitzbürgerliche Fraktionen auf elegante Art die Arbeit teilen, das Interesse an der sozial-ökonomischen Besitzstandswahrung sichern die Einen, die kulturelle Modernisierung symbolisieren die Anderen. Soziale Themen und linke Perspektiven können da nur noch nerven.“

(Thomas Meyer, „Die Unbelangbaren“, in Neue Gesellschaft-Frankfurter Hefte, Nummer 03/2014)

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BARON VON FEDER: Abenteuer Pflegestufe Teil 8

Erster Schritt zum Gebrauchtbuchhandel

Das kleine kulturelle Ehrenamt aus der Glambecker Straße hat sich mit Jobangebot gemeldet: Für 5 Euro pro Auftrag und 5 Prozent Provision pro verkauftem Buch krieg ich 650 gebundene Bücher nach Hause geliefert, erfasse Namen, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr und derzeitige Preise bei ZVAB, reinige die Bücher von Staub und und arbeite von 9 Uhr bis 123 Uhr Montag bis Fre4itag. Ich denke mal, dies ist der Beginn eines wunderbaren kleinen Gebrauchtbuchhandels – wenn alles dem Idealfall entsprechend funktioniert. Das Arbeitsamt will schon mal die Verdienstbescheinigung haben, obwohl die ganze Sache ab Montag, dem 19. September, gegen oder nach 16 Uhr startet. Im Idealfall schaffe ich bis Weihnachten 1o Euro „Fixum“ und fünfzig Cent pro Buch. Ich müsste 1200 Bücher verkaufen, um die Brille „anzusparen“. Aber ich krieg ja nur 650 Bücher. Also kommen bestenfalls 50 Euro zusammen. Reicht für Reiseproviant nach Weimar, aber noch nicht einmal für Russischer Hof und diverse Unternehmungen (Rudolstadt etc). Ich hab ja noch ein paar Museen zum Besuch in Planung. Vielleicht wird’s ja auch ein ganzer Euro pro verkauftem Buch.

Allerdings ist per Dienstag, 13. September, auch noch kein Geld von der Pflegekasse geflossen. Zumindest habe ich keinen Bescheid über tatsächliche Zahlungen oder Abrechnungen bekommen. Und das Signal zum Abruf von Mittel für Reinigung- also Putzarbeiten – also für Klar Schiff – steht auch noch nicht auf grün. Immerhin kam für das Thema „Patente“ noch der Gedanke nach den gelben Zeitungskiosks damals im Osten auf. Irgendwer muss diesen Standardkiosktyp ja mal erfunden haben. Und den will ich jetzt gerne rausfinden. Ich würd gern so einen Kiosk haben. Weimar hatte seinerzeit ja abgelehnt: Fressbude ja, Zeitungen und Gedrucktes nein. Und das in Weimar. Da werden ja noch einige in ihren Gräbern rotieren oder gleich Karussell fahren. Tss. Wo gibt’s denn sowas? Wo ist bloß die Bildung hin? Und das Bildungsideal?

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BARON VON FEDER: Abenteuer Pflegestufe Teil 7

Zwischenbescheid nach dem Besuch des Medizinischen Dienstes der Krankenkasse

Am 02.09. war Freitag. Und am Freitag dem 02.09. war eine Dame vom medizinischen Dienst der Krankenkasse zwecks Begutachtung meiner verbliebenen „Leidensfähigkeit“ bei mir zu Hause. Das Gespräch endete mit den Worten, dass der Medizinische Dienst der Krankenkasse für mich Pflegegrad Zwo empfiehlt. Fast exakt eine Woche darauf kam ein Brief von der Krankenkasse mit einem vorläufigen Zusageergebnis: Die Pflegekasse zahlt dem Pflegedienst monatlich 724 Euro. Mit diesem Geld pflegen die zwei Medizinaldamen meine Füße. Zusätzlich stehen mir noch 124 Äppel zur Verfügung für Putzen, ernährungsberatungskonformen Lebensmitteleinkauf ala Kur in Bad Orb, und, wenn was übrig bleibt, kann ich Brille und oder Weimar ansparen. Wird eh erst 2023 was oder 2024 in 2022 schaff ich es nicht mehr. Ist auch gesundheitlich viel zu stressig. Den Rest des Bescheides und eine entsprechende Mitteilung an das Arbeitsamt bzw. an das Jobcenter muss ich noch verstehen, bevor mich eben aus dem Schlaf geweckte Hunde in die Waden zwicken. Ich muss ja nicht von Allem haben, nicht wahr? Das wäre ein bisschen zuviel für einen einzelnen jungen Mann.

Heute ist Samstag – ich mag gar nichts tun außer Erholung, Klar Schiff machen und was schreiben, wenn mir was einfällt. „Seidenhemden über Wohlstandsbäuchen“ braucht noch etwas Input. Auch „Vorhang auf im Meinungstheater“ braucht noch Input. Schon jetzt gebe ich der Literaturwissenschaft vorab die Information: Die „Vorhänge im Meinungstheater“ bestehen definitiv nicht aus Seide, wie die Hemden über den westeuropäisch-wertedemokratischen Wohlstandsbäuchen. Normalerweise geben Autoren Auskünfte für die Literaturwissenschaft erst nach ihrem Ableben bekannt. Man nennt dies auch „Forschung“. Ich mache hier ein einziges Mal in meinem Schaffen eine Ausnahme. Ich wünsche der Forschung der Zukunft, dass sie wieder Geistesgrößen hervorbringt anstatt „Magister auf Halde“ zu produzieren. Ein Literaturprofessor hatte mir gegenüber vor vielen Jahren stolz diese Formulierung benutzt. Pfui.

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REDAKTIONSMITTEILUNGEN: So, nun scheint der Downloadzähler wieder zu zählen

Hat ja ewig gedauert, aber wenn ich richtig sehe, ist Das Flugblatt für September 2022 jetzt doch downloadbar und wird sogar wieder gezählt. Ich will aber nicht zu früh jubeln.

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Noch ein Versuch

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Downloadangebot Flugblatt September 2022

Das Septemberflugblatt

So, nun ist das Septemberflugblatt doch noch fertig geworden. Wegen Krankheit ziehen sich alle Arbeiten, auch die normale Haushaltsarbeit zum Erhalt des Wohnumfeldes, arg hin und sind mit Beschwernissen verbunden. Spaßig ist daran gar nichts mehr. Pflegestufe Nummer Zwo ist in Arbeit: Da hoffe ich auf Unterstützung im Haushalt (Einkauf, Besorgungen, Fußpflege, Haushaltsputz) und ein paar Mittel, um „den Tatortreiniger“ für 100 Äppel ans Badezimmer zu lassen und dann für 100 Äppel an Küche und Flur. Was und wie ich mit Wohnzimmer machen soll, weiß ich nicht.

Mit einer gewissen Grundspannung hab ich gerade in den Nachrichten verfolgt, wer vom nächsten Sozialpaket a kleines stickelchen abbekommt. Hartz-Vierer wurden diesmal nicht erwähnt, aber Wohngeldberechtigte. Ist doch die Frage: Wenn Hartz Vierer Anspruch auf Übernahme der Kosten der Unterkunft haben, entspricht das dann Wohngeldberechtigung? Ist doch die Antwort: Müsste eigentlich. Aber man kann ja nie genau wissen, was Experten meinen, wenn siie glauben volksnah zu sprechen. Nujaja, Nuneenee.

Was erwartet Sie im Septemberflugblatt? Eine Tomate am Strauch, Schwäne aufm Wasser, ein Septembermalereibild von Frau Roleder, ein paar Ausführungen zum Thema Pflegegrad, Baron von Feders Text wird diesmal nicht jedem Leser oder jeder Leserin gefallen – aber die gute Frau Obermusendirektorin hat wieder Gartenimpressionen beigesteuert. So ein Herbstgartenbild strahlt eine Ruhe und Reife aus – da muss der Frühling erst noch durch Erfahrung hin kommen.

Ich denke, bis spätestens Mittwoch oder Freitag bin ich durch mit dem Flugblatt: Die internen Links müssen noch, der Anpreisungstext muss noch und der Newsletter muss noch – und dann bin ich fertig. Die ästhetische Begutachtung ging mit nur wenigen Einwänden durch- die Mängel hab ich beseitigt und gleich Meldung bei der Direktion gemacht. Jetzt noch die internen Links und dann alles hochladen. Himmel, wird das wieder schwer.

Beste Grüße

Viel Spaß beim Lesen

Hannes Nagel

Und hier ist der Link:


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BARON VON FEDER: Abenteuer Pflegestufe Teil 6

Antwort vom Arbeitsamt

In Teil Fünf musste ich mich wegen eines unseriösen Jobangebotes seitens einer Lokalzeitung beim Arbeitsamt beschweren. Am Freitag bekam ich zur Antwort, dass meine Beschwerde geprüft würde. Na wenn die Jobvermittlung und der Arbeitgeber unter der gleichen Decke stecken, dann kann die Zeitung einen vom Pferd erzählen und das Amt glaubt denen und nicht mir. Aber immerhin bin ich auch eine Zeitung. Schauen wir mal, was noch kommt. Fürs Wochenende erwarte ich erst einmal, dass sie mich alle in Ruhe lassen. Ich muss mich mich irgendwann auch einmal erholen. Ich bin doch nicht verpflichtet, mich restlos kaputt spielen zu lassen. Ansonsten müsste ich das Amt wissen lassen, woran mich das alles erinnert. Das wäre zwar von der Meinungsfreiheit gedeckt, aber die Decke der Meinungsfreiheit ist manchmal so kurz, dass die Füße heraus kucken, und wenn nun wieder die kühlen Nächte kommen, könnte es sein, dass die kalten Füße mir einen Schnupfen bescheren. Das muss ja nicht auch noch sein.

jetzt ist schon der zweite September: Sanktionen gab es bisher nicht – vielleicht kommen die dann mit dem mir zustehenden Oktobergeld. Und ab November dann Pflegestufe und Grundsicherung und Wohngeld oder ab Dezember /Januar? Es ist jetzt 07 Uhr 30: Zeitungen sind gelesen, der erste Kaffee des Tages ist gebrüht, in Ätna eine Stunde kommt der Pflegedienst zu Vesuv zwecks Fußpflege und um 11 Uhr 30 dann der Medizinische Dienst.

So, nun war eine Dame vom MDK hier. Ergebnis: Sie empfiehlt Pflegegrad zwo mit Haushaltshilfe (Reinigung, Einkauf, Behördengänge), mit Sitzhocker in Dusche, ohne Haltegriffe, aber Klo mit Sitzerhöhung zum besser usw. Das alles soll dann erstmal für zwei Jahre gelten. Danach kommt eine Kontrollprüfung, ob die Bedingungen für Pflgeegrad zwo noch bestehen, dann wird der Grad Dauerhaft verliehen. Fehlt bloß noch Job mit Pensionsanspruch. Als Job empfehle ich „Flugblatt“ und „Musenverlag“ und als Pension wenigstens wie ein „beamteter “ Friedenslehrer. Nicha, Eminenter Gauck, wissense Scheid, wa?

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BARON VON FEDER: Zum Weltfriedenstag

Seltsame befremdliche Begegnung

Am heutigen WELTFRIEDENSTAG traf ich auf einen, der betrachtete gerade ein Foto von dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski. U Kraina heißt, so lernte einst, „Am Rande“. Und dann sagte der Betrachter von dem Selenski-Bild folgendes: „Hat der ukrainische Friedensengel-Verteidigungsfeldherr seit dem 24 Februar 2022 sein T-Shirt schon mal – oder besser: wie oft – gewechselt?“

Hört mal: Das ist doch dämlich. Ironie, Satire und politischer Witz müssen , um zu wirken, intelligent sein. Das mit den T-Shirts ist genauso intelligent wie die allerdümmsten Witze über Helmut Kohl oder Erich Honecker. Aber vielleicht hat Scholli seinem ukrainischen Kollegen ja ein Päckchen geschickt mit neuen T-Shirts. Was geht es mich denn an? Auch ich will mir regelmäßig frische Wäsche leisten können. Und auch sonstige Hygiene. Dazu zähle ich ausdrücklich auch Seelenhygiene.

Warum sagen fast alle, wenn sie vom WELTFRIEDENSTAG sprechen, „Antikriegstag“? Der Erste September ist nun mal als Weltfriedenstag etabliert.

Im Übrigen gilt für Kritik immer noch, dass sie intelligent sein muss. Das setzt voraus, dass Kritiker eine gewisse Fachkompetenz brauchen. Wenn jemand als Ansprechpartner für Dinge gelten will, die gesellschaftlich und politisch bedrückend sind, muss der designierte Expertitius in Spe die Kompetenz zum Aufschrei haben. Dazu gehört aber auch, zu wissen, dass man nie lauter schreien darf, als der Skandal groß ist. Erst wer Vieles kennt, kann Einiges vergleichen. Wieviel Mindestwissen ist aber nötig, um die erste Stufe der Aufschreikompetenz zu erreichen, und wieviel Einiges an Vergleichbaren muss man vorweisen können, damit man einigermaßen plausibel ud mit guten Argumenten ein „Meinungsbild“ darstellen kann? Wieviel Regierungsformen muss man am eigenen Leib gespürt haben, um Unterschiede und vor allem Gemeinsamkeiten herausarbetien zu können? „Wer ein guter Demokrat werden will, der sollte ein Praktikum in einer Dikatur machen“, hieß ein geflügeltes Sprichwort unter Politik-Studenten an der Uni Greifswald Anfang der 90er Jahre. Sie verstehen, was ich meine? Danke.

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BARON VON FEDER: Abenteuer Pflegestufe Teil 5

Ein unseriöser Jobvermittlungsvorschlag

Kaum reißt sich die Pflege-Sozialseite zusammen und arbeitet zügig, kommt wieder ein Zeichen von Armenhaß seitens des Arbeitsamtes. Ich solle mich auf eine Stelle in Neubrandenburg als Redakteur beim Nordkurier bewerben. Die gleiche Zeitung erhielt schon vor einem Jahr eine Bewerbung von mir – da hieß Redakteur noch Reporter in der Stellenausschreibung, und die Bewerbung war zu Händen von jemand andrem zu richten.

Ich nahm also die Bewerbung von damals, vergleich die Stellenbeschreibung von damals und heute, bezog mich auf die Anpassung und passte mein Schreiben ebenfalls an die neue Lage an. Damals bekam ich nicht einmal eine Antwort. Diesmal fehlte wieder eine E-Mail, um die Bewerbung abzuschicken. Ich schickte sie also ordnungsgemäß an die Chefredaktion.. Im Idealfall ist man dort verpflichtet und in der Lage, eine Bewerbung an die richtige Stelle weiterzuleiten.

Stattdessen lehnte die Person, die vor einem Jahr so unhöflich war, nicht einmal zu antworten, mir eine Mail mit der Aussage, meine Bewerbung nicht entgegenzunehmen, weil sie nicht über das Internetformular einkam. Wie denn auch, wenn der Pfad nicht begehbar ist und man Daten so nicht übersenden kann? Will man etwa keine Bewerbungen annehmen?

Ich schrieb zurück, sie sollten die Bewerbung weiterleiten und teilte gleichzeitig zwei Sachbearbeiterinnen vom Arbeitsam mit, dass ich keine unseriösen Vermittlungsvorschläge bekommen möchte. Jetzt hoffe ich darauf, dass entweder auf meinen Anrufversuch oder meine Mail an die bisher für mich zuständig gewesene Sachbearbeiterin bei der Jobvermittlung eine sachdienliche entgegenkommende Rückmeldung bei mir erfolgt. So viel Mitwirkungspflicht wird man ja wohl auch als behinderter, erkrankter, im Grunde arbeitsunfähig gemachter Mensch erwarten dürfen.

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BARON VON FEDER: Abenteuer Pflegestufe Teil 4

Der Rollator ist da.

Am Dienstag gegen kurz vor 12 Uhr mittags lieferte ein Fahrer vom Sanitätshaus Den Rollator. Ich bin zu 134 Uhr 30 damit zur Lymphdränage „gerollt“. Schneller als zu Fuß war ich damit nicht, aber wenigstens nicht so wacklig auf den Beinen. Soweit, so gut. Ich hatte noch 153 Euro aufm Konto und in 9 Tagen gibt es neues Geld. Es können also 100 Euro als stille Reserve für Weimar (Urlaubsrücklagenaufbaubeginn). 50 Euro hab ich abgehoben: 15 für Mobiltelefon – is das für September schon mal raus, bleibt mir die Ausgabe „erspart“. 6,50 beim Bäcker, das war Scheiße, aber ich wollte es ja. 10, 50 kriegt Ibo noch für Döner und Bier am Sonntag. Auch doof. Naja, was solls. Siehe Bäcker-Thema.

Am Dienstag, dem 23. August (für Historiker: Datum Hitler-Stalin-Pakt) kam Post vom Medizinischen Dienst. Am 2. September kommen sie um 11.30 für eine Stunde zur Begutachtung und zum Entscheid über Pflegestufe. Wenn ja alles gut erstmal. Dann kann ich weiter planen. Bis zum zweiten September sind es ja nur noch zehn Tage, und meines Wissens und meines Kalenders nach ist der zweite September ein Freitag. Dann wird das Wochenende entweder optimistisch oder traurig – genauer wissen kann man es vorher nicht. Zur Vorbeerietung ist mal wieder ein Fragebogen auszufüllen. Einer der einfachsten Fragebögen, die mir in meinem „Behördenleben“ bisher vorgelegt wurden. Erstmal will ich Mittwoch früh noch zum HauSarzt. Zahn muss auch noch, aber davor hab ich Angst, hab wohl ne Plombe verloren oder sonst wie ne neue Stelle. Scheische isch dasch. Aber wat willste machen ? Watt mutt, dat mutt.

Und wenn der Dienst dann hier gewesen sein wird, wird die Auswertung und die Bearbeitung und die Entscheidung nochmal sechs bis acht Wochen dauern. Dann könnte ich im Advent mit allem durch sein- jedenfalls im Idealfall für mich. Schiet aber ok. Gesundheit wär mir lieber.

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