FEUILLETON-ZEITGEIST: Die Europäische Commission befragt das Volk zur Zukunft

FEUILLETON-ZEITGEIST

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„Greenpaper zur Zukunft Europas

Am 19. April 2021 gab die Europäische Commission in einer Pressemitteilung den Start einer Internet-Plattform bekannt, auf der die Kommission von den Bürgern Vorstellungen über die Zukunft Europas sammeln will. Kritiker vermuten, es handele sich um einen konstruierten Freibrief für neoliberalen Sozialabbau

Es hört sich gut an: „Es ist an der Zeit, dass unsere Bürgerinnen und Bürger ihre größten Sorgen und ihre Ideen aktiv austauschen“, sagte der portugiesische Ministerpräsident Antonio Costa. David Sassoli vom Europäischen Parlament erklärte: „Die Plattform ist ein wichtiges Instrument, das es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, sich an der Zukunft Europas zu beteiligen und diese mitzugestalten. Wir müssen sicher sein, dass ihre Stimme gehört wird und dass sie ungeachtet der COVID-19-Pandemie eine Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen. Die europäische Demokratie, die repräsentativ und partizipatorisch ist, wird auch weiterhin funktionieren, denn sie ist für unsere gemeinsame Zukunft unabdingbar.“

Ursula von der Leyen sagte: Dies ist eine großartige Gelegenheit, die Europäerinnen und Europäer virtuell zusammenzubringen. Diskutieren Sie mit! Gemeinsam können wir die Zukunft aufbauen, die wir für unsere Union wollen.“

Gerade das wir ist es, was Kritikern, die Nackenhaare kräuselt: Sind Wir und Wir tatsächlich eins? Oder sind es zwei Wir, Wir Politiker und Wir kleinen Leute?

Das ist eine Eulenspiegel-Chance: Die Kommission will es wissen – also soll sie es erfahren. Und das setzt Aktivität voraus. Teilnahme zählt. Konkretes auch.

Was zählt für die Zukunft Europas?

Wie genau können Ehrenämter Sozialabbau und Altersarmut in den ehemaligen Wohlfahrtstaaten aufhalten?

Was genau ist außer Ostermarsch und Plakataktion möglich, um aus dem Säbelrasseln gegen Russland ein Rasseln der Sammelbüchsen für soziale und gesundheitliche Sicherheit entlang der gemeinsamen Seidenstraße von Brüssel über Moskau bis Peking zu schaffen?

Wie können Wölfe weiterhin geschützt werden ohne Lämmer zu opfern?

Wie lässt sich die Landschaft erhalten ohne die Energieversorgung zu vernachlässigen?

Und wie lässt sich die Liste der bedrohten Pflanzen und Tiere immer weiter verrringern?

https://futureu.europa.eu/
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/qanda_21_1765
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/fs_21_1822

https://futureu.europa.eu/pages/charter?locale=de:

Charta für Bürger und Veranstalter, die teilnehmen an der

KONFERENZ ZUR ZUKUNFT EUROPAS

Ich beteilige mich an der Debatte und den Beratungen über unsere gemeinsame Zukunft mit Bürgerinnen und Bürgern unterschiedlichen Hintergrunds, aus sämtlichen Gesellschaftsschichten und der gesamten EU.

Als Konferenzteilnehmer/in verpflichte ich mich,

· unsere europäischen Werte gemäß Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union zu achten: Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte, einschließlich der Rechte von Personen, die Minderheiten angehören, was unter anderem ausmacht, Europäer/in zu sein und respektvoll miteinander umzugehen. Diese Werte teilen alle EU-Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft, die Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern gebietet.

· einen Beitrag zur Konferenz mit konstruktiven und konkreten Vorschlägen zu leisten, dabei die Ansichten anderer zu respektieren und die Zukunft Europas gemeinsam zu gestalten.

· keinerlei Inhalte zu äußern, zu verbreiten oder weiterzugeben, die illegal, hetzerisch oder absichtlich falsch oder irreführend sind. Ich werde stets auf glaubwürdige und verlässliche Quellen verweisen, wenn ich Inhalte und Informationen zur Stützung meiner Ideen teile.

· Meine Teilnahme an der Konferenz ist freiwillig. Ich werde nicht versuchen, die Konferenz zu nutzen, um kommerzielle oder ausschließlich private Interessen zu verfolgen.

Als Partei, die Veranstaltungen im Rahmen der Konferenz organisiert, verpflichte ich mich,

·  die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt jeder Veranstaltung zu stellen und ihnen zu ermöglichen, ihre Meinung frei zu äußern.

· inklusive und für alle Bürger/innen zugängliche Veranstaltungen zu fördern, auch durch die Bekanntgabe der Einzelheiten jeder Veranstaltung auf der mehrsprachigen Online-Plattform der Konferenz

· die Grundsätze gemäß der Gemeinsamen Erklärung zur Konferenz über die Zukunft Europas zu achten und sicherzustellen, dass die Menschen die Themen erörtern können, die für sie von Bedeutung sind.

· die Vielfalt in den Debatten durch aktive Unterstützung der Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern aus allen Lebensbereichen zu fördern, unabhängig von Geschlecht, sexueller Ausrichtung, Alter, sozioökonomischem Hintergrund, Religion und/oder Bildungsniveau.

· die Redefreiheit zu wahren, um Raum für konkurrierende Meinungen und Vorschläge zu schaffen – solange diese weder hasserfüllt noch illegal sind.

· die länderübergreifende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an den Veranstaltungen und die Verwendung verschiedener EU-Sprachen zu fördern, wann immer dies möglich und sinnvoll ist.

· vollständige Transparenz zu gewährleisten. Nach jeder Veranstaltung werde ich offen über die Debatten und die Empfehlungen berichten, die von den Bürgerinnen und Bürgern auf der mehrsprachigen Online-Plattform der Konferenz formuliert wurden. Ich werde Veranstaltungen streamen und/oder übertragen, wann immer dies möglich ist.

· bei der Bereitstellung von Informationen zu Diskussionsthemen (z. B. digitales, gedrucktes oder audiovisuelles Material) darauf achten, dass sie exakt, verlässlich, zugänglich und rückverfolgbar sind.

· die Einhaltung der EU-Vorschriften zum Datenschutz und zum Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten.

· zur Ankündigung der Veranstaltung nur die autorisierte visuelle Identität der Konferenz verwenden.

Bürger/innen und Partnerorganisationen, die sich aktiv an der Konferenz zur Zukunft Europas beteiligen möchten, müssen sich an diese Charta halten. Die EU-Institutionen behalten sich das Recht vor, Inhalte, die gegen diese Selbstverpflichtung verstoßen, von der Plattform zu entfernen, und Einzelpersonen oder Organisationen, die die Grundsätze der Konferenz missachten, das Recht auf Nutzung der visuellen Identität der Konferenz zu verwehren oder zu entziehen.

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FEUILLETON-REZENSION: „Digitaler Humanismus“

FEUILLETON-REZENSION – Digitaler Humanismus

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„Digitaler Humanismus“

Zwickmühlen sind Situationen, in der mindestes einer von der Problemlösung ausgeschlossen wird. Im extremsten Fall wird Einer geopfert, damit andere Leben können. Die Entscheidung treffen Menschen. Das Attribut zu Mensch ist menschlich. Als Fremdwort steht das Wort humanistisch an der Stelle von menschlich. Wenn alles, was Menschen tun, menschliches Handeln ist, dann ist auch das Böse im Handeln von Menschen menschlich. Dann ist die Vorstellung von Menschlichkeit als ethischem Idealzustand falsch.

Kann es aus Zwickmühlen ethische Auswege geben? Wenn es keine ethischen Auswege aus Zwickmühlen gibt: Sind dann entstehende Zwickmühlen vorhersehbar und damit vermeidbar? Und wie muss dann ethisches Handeln aussehen, um unethische Zwickmühlen zu vermeiden? Spieltheoretiker als Vertreter der Mathematik halten Zwickmühlen für nicht lösbar. Philosophen nennen Zwickmühlen Aporie und verstehen dann gleich alle anderen nicht lösbaren Paradoxien als Zwickmühle. Die einzigen Entscheider, die mit einem realen Ethikkonflikt beim Auftritt von Zwickmühlen zu tun haben, politische oder sicherheitsbehördliche Entscheidungsträger. Deren Fragestellung lautet: Wenn ein Passagierflugzeug die Auslöschung des Lebens einer ganzen Stadt plant, darf man es dann dann abschießen und den Tod der Passagiere billigend in Kauf nehmen? Die Antwort heißt am Ende meistens ja, wird aber formal lange durch scheinbar ethische Bedenken hinausgezögert. Und dann gibt’s es da noch die Künstliche Intelligenz, über welche die Horrorvorstellung vermutet wird, sie würde eines Tages den Menschen die Entscheidungen über Leben und Tod abnehmen und dadurch das ethische Denken überflüssig machen. Dabei sind Menschen doch die einzigen Lebewesen, von denen ethisches Denken bekannt ist, zumindest im Erzählen darüber. Beim Erwägen es Ethischen stellen Menschen immer wieder fest, dass sie an einen ethischen Konflikt gelangt sind. Ihr Verstand kann ihn nicht lösen, weil der Konflikt seiner Natur nach eine Zwickmühle ist. Darum halten Menschen es für intelligent, eine lünstliche Intelligenz zu schaffen, die in der Lage ist, an ihrer Stelle den ethischen Konflikt zwischen zwei Entscheidungsmöglichkeiten zu lösen. Das ist Kapitulation vor der Verantwortung.
Ob Tiere ethisch handeln können? Zumindest handeln sie instinktiv nachhaltig und zerstören nicht ihre eigenen Lebensgrundlagen.

Menschen. die all dieses wissen, schreiben manchmal ein Buch oder gemeinsam eines, und selbiges taten im Jahre 2018 Julian Nida-Rümelin und Nathalie Weidenfeld. Ihr Buch heißt „Digitaler Humanismus. Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“.

(Julian Nida-Rümelin, Nathalie Weidenfeld, „Digitaler Humanismus. Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“, Piper-Verlag, München 2018)

Nach der Lektüre des Buches scheint der Titel „digitalisierte Menschlichkeit“ zu bedeuten. Das wäre eine Umformung des menschlichen Wesens in eine digitale Form, in der Algorithmen an die Stelle der Vernunft treten. Vor einer derartigen Entwicklung kann man gar nicht rechtzeitig genug und lautstark genug und wirkungsvoll genug ALARM schreien.

Am Rande eine Beobachtung: Wenn man mal 6 Wochen lang alles abschüttelt und zurückgezogen lebt, menschlich, mit Menschen, aber auch mit Natur und Ruhe, dann können auch Eichhörnchen Vertrauen zu Menschen fassen und ungeniert in Nähe eines Balkones Nüsschen knabbern und Eicheln. Und da bemerkt man erst, was Eichhörnchen für Gesellen sind: Die SCHMATZEN beim Essen. Ungeniert und mit vollem Genuss. Und dieses Wohlempfinden können Algorithmen und künstliche Intelligenz nicht erzeugen. Forscher können den Schöpfer in vielem kopieren und dem Teufel viele ethische Grundsätze opfern, aber sie werden dem Schöpfer nie die Fähigkeit zur Beseelung abnehmen können.

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Baron von Feder: Essen nach Punkten

BARON VON FEDER

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„Essen nach Punkten“

Essen und Gewichtszunahme sind die goldene und die schwarze Seite derselben Sache. Ähnlich ist auch der Preis die schwarze Seite für den Erwerb einer Ware. Wenn die Ware nachhaltig, solide, haltbar und zuverlässig im Gebrauch ist, ist auch der Preis nicht mehr ganz so schwarz. Wenn das Essen gesund, die Ernährung ausgewogen uns die Gesundheit allgemein gut ist, muss das Gewicht vom Essen her auch nicht zunehmen. „Aber die Fertignahrung – der Fettreichtum – überall Zucker, Zucker, Zucker – gesund ernähren geht nicht“, rufen Dickerles verzweifelt und essen ein Brötchen. Und gleich noch eins als Ersatz, denn sie haben ja gerade auf ein Törtchen verzichtet und daher Anspruch auf ein zweites Brötchen. Das macht schon nicht dick. Jetzt noch eine Gemüsepfanne- „Schatz, haben wir noch Kräuterbutter?“ – „Nee, aber Edamer, lass uns die Pfanne mit Käse überbacken“.

Eines Tages schaute „Die Psychologie“ um die Ecke, die immer mit einem ihrer tausenden unzähligen Gesichter um die Ecke schaut, wenn ein Mensch einen kleinen Trick braucht, um ein Hindernis zu überlisten. „Ich will Ihnen was vom Essen erzählen und von der Ernährung. Kennen Sie schon das Essen nach Punkten? Geht so: Ihnen schmeckts. Die Augen schließen sich im Vorgenuss. Die erreichte Größe der Portion auf dem Teller können sie gar nicht mehr erkennen. Und der Duft sagt: Noch ein bisschen mehr, bitte. Und nun kommt der Trick: Stellen Sie sich vor, Ihr Frühstück, Ihr Mittag und Ihr Abendbrot darf maximal 10 Gramm Fett enthalten. Jedes Gramm markieren Sie mit einem blauen Punkt. 30 Punkte Fett am Tag dürfen Sie sich gutschreiben. Über Kohlenhydrate reden wir später, die werden sowieso nicht in Gramm, sondern in Broteinheiten gemessen. 150 Gramm Putenbrust enthalten 2 Gramm Fett pro Scheibe. Macht zwei Punkte für eine Scheibe Putenbrust. Stulle Brot oder Roggenbrötchen rechnen Sie großzügig mit zwei Punkten, macht zusammen mit der Scheibe Putenbrust 4 Punkte. Butter nehmen Sie nicht, sondern Tomatenmark als Brotaufstrich, Achtung: Jetzt noch Scheibe Brot mit Käse und Sie sind bei 8 Punkten. ein Ei dazu mit 7 Punkten macht 15. Können Sie machen, wenn Sie dafür zwei Punkte beim Mittag und drei beim Abendbrot einsparen. Oder Sie sparen sich das Ei für morgen. Dann dürfen Sie ein halbes Brötchen mit Aspikwurst und ein halbes mit Käse mach 1 plus 1 plus 2 ist gleich 4 plus 7 ist 11, also müssen Sie den Käse weglassen, dann passt es wieder. Und die Hose auch bald.

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Redaktionsmiteilung

Das Flugblatt für April 2021 ist fertig. Viel Spaß beim Lesen.

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Redaktionsmitteilung

Das Flugblatt für März 2021 ist fertig. Viel Spaß beim lesen.

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Sonne strahlt durch leerstehende Wohnung

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Sonne scheint durch leerstehende Wohnung

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DasFoto

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REDAKTIONSMITTEILUNGEN: Neuanmeldung bei Newsletter erforderlich

Liebe Leserinnen, liebe Leser, im Zuge des Umbaus von „Das Flugblatt“ ist es nötig, erneut eine Zustimmung für den Bezug des PDF-Flugblattes zu geben. Auf der Webseite oben per Klick auf den Button Newsletter bittet die Redaktion um Eingabe und Bestätigung der beziehenden Emailadresse und des Namens des Beziehers. Die veraltete Mailingliste verschwindet dann daten-und spurlos.

Beste Grüße

Hannes Nagel

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Redaktionsmitteilungen: Das Flugblatt für Februar 2021 ist fertig

Liebe Leserinnen, liebe Leser, anbei erhalten Sie das Flugblatt für Februar 2021

Viel Spaß beim Lesen.

Es gibt folgende Neuigkeit: Die im Downloadbereich verfügbaren Beiträge können Sie sich frei herunter laden. Ich habe keine Gewinnerzielungabsicht. Ich will Sie aber auch nicht daran hindern, meine Arbeit mit ein paar Spenden zu unterstützen. Wobei Spenden auch Bürobedarf nach Absprache oder ein “Fresspaket” sein können – echtes Geld verschmähe ich aber auch nicht, bloß nicht allzu viel.

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