BARON VON FEDER: „Es blökt das Schaf, es will zum Friseur“

„Es blökt das Schaf, es will zum Friseur" 

Es blökt das Schaf, es will zum Friseur,
denn Wollekilos drücken es sehr. 
Die Wolle aber, wie Gedanken
überwindet Wesens-Zustands-Schranken.

Zunächst einmal wird sie gereinigt
von Talg, von Disteln und was peinigt
und kommt dann via Kämmerei
vorgebürstet zur Spinnerei.

Und dann geht das Gespinne los
Pedalentraining ist famos.
Auf dem Schoß der Wollebausch
wird Fadenlang im Schaffensrausch

Nach stricken, Weben, Färben, Nähen
kann manchmal man den Schäfer sehen
wie er der Herde präsentiert,
was mit der Wolle ist passiert.

Und sie drängen dicht und dichter
an den Schäfer und nun spricht er
Lob und Dank der Herde aus
Rüben gibts zum Festtagsschmaus
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Mein lieber Scholli: Na wie wars inse Stätes?“

MEIN LIEBER SCHOLLI

von Monsieur Miezerich

„Na wie wars inse Stätes?“ (5)

Mein lieber Scholli, es heißt doch immer: wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Und Deine Reise nach Amerika war lang, wa, soviele Stunden allein über allen Wolken. Musst ja viel erzählen können. Aber auf Deiner Reise hast Du Sinn fürs Bequeme bewiesen und es Dir erstmal gemütlich gemacht. Ich hätt ja gerne noch Deine Hausschluppen gesehen oder wie wie man bei uns sagt: Ochsenpantoffel (doch, echt, so nennt man bei uns die bequemen warmen molligen Filzlatschen, die früher gelb-braun kariert waren, kennst das noch? Ach nee, Entschuldigung, geht ja gar nicht. Bloß, Du bist manchmal echt schwer zu verstehen. Neulich hatte ich den Eindruck, Du hättest einen Satz hinten völlig unerwartet anderes beendet als Du ihn vorn angefangen hattest. Atemlos lauschte nicht nur ich Deinen Worten. Aber ein Rätsel biste mir geblieben, Bruder Kater. Haste den Amerikanern Transit gen Osten versprochen oder greifen die Amis auf einschlägige deutsche Erfahrungen beim falschen Umgang mit Russland zurück? Wir Katzen, mein lieber Scholli, wir machen das so: Wenn wir mal wirklich nicht miteinander können, dann gehen wir uns ausm Weg. Finden wir besser, als alles niederzumachen, was sich uns in den Weg stellen würde. Sachma, Scholli, an mein Cheffchen denkste wohl gar nicht? Dem sträuben sich die paar verbliebenen Haare und er schnauft verärgert. Ist ja verständlich. Da schreibt einer mehr als zehn Jahre über den Weltfrieden, und was man wie wo wann mit wem verändern müsste („partnerschaftlich, überall, sofort, jeder mit jedem“), und dann ignorieren so ein paar Eierköppe aus der Politik Cheffchens Lösungsvorschläge. Sie sagen: Geht nicht, dann können wir ja keinen Krieg machen. Seid doch froh, wird ja der letzte sein. Nee, Scholli, lot dir dat nich einreden, auch wenn der Ami über die Herstellung Deiner Marschbereitschaft sagt: „Ich kann versichern, dass wir dazu in der Lage sein werden“.

Mein lieber Scholli, ich weiß noch nicht, wozu WIR hier alle in der Lage sein werden, aber mir als gemütlichkeitsliebender Katze ist klar: Zwing uns nicht, die Krallen unter den Samtpfötchen zum Kratzen einzusetzen. Sie sind zum Klettern da, und so soll es bleiben. Oder wie Cheffchen immer sagt: Zwing mich nicht, politisch zu werden, solange ich noch Möglichkeiten habe, die Dinge menschlich zu regeln.

Weißte Bescheid, ge, Scholli?

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Baron von Feder: „Valentinsgesäusel und Säbelrasseln“

„Valentinsgesäusel und Säbelrasseln“

Monatg ist Valentinstag. Es säuseln die Verliebten am Valentinstag, in München rasseln die Säbel. Keine Angst, dies wird kein Gedicht. Aber wo sich Liebende küssen, soll Harfenmusik ertönen und kein Säbelgerassel im Ton. Die Füße sollen tanzen und nicht im Marschtritt Leben zermalmen.

Merkwürdig fand ich immer, das Valentinstag und Sicherheitskonferenz in München immer schon seit Jahren auf das selbe Datum fallen bzw. nahe beieinander liegen. Dieses Jahr ist München vom 18. bis 20 Februar. Manche wissen sogar schon, dass die NATO Putin am 16. Februar die Ukraine angreifen lässt. Im Krimi würde jetzt der Kommissar raunen: „Das ist Täterwissen“. Valentin ist wie immer am 14. Putin und der chinesische Außenminister wollen angeblich nur per Videokonferenz kommen. UvD Leyen kommt wohl auch. Genau wie Baerchen Bock. Die Veranstalter konstatierten bereits im Vorfeld „Enormen Bedarf an persönlichen Gesprächen“, und da müssen Rüstungsproduzenten, Waffenlobbyisten, Teile der Medien in Form von Pressestäben miteinander reden. Und dann müssen die Banker des Systems den Wächtern über die Rüstungsexportkontrolle ein paar Scheinchen aufs Auge kleben, damit sie ihren Auftrag nicht ganz so vorbildlich erfüllen, wie es die internationalen Verträge verlangen. Vor längerer Zeit sinnierte ich mal über eine Art Friedensfrühstück, wo die ärgsten Gegner sich zuerst um den Kaffee und den Toast und die frischen Eiern streiten und sich im Laufe des Brunchens brüderlich nachschenken. Wer miteinander speist, kann keine bösen Absichten mehr gegeneinander hegen. Und das ist eine der Grundvoraussetzungen des Friedens. Valentinsgesäusel hat. Das geht auch in unterschiedlichen Dialekten, von denen man sagt, die können eigentlich nicht gut miteinander. Neulich gab bei ARTE in der Mediathek einen Film über den Sprachforscher Jakob Grimm, bekannt auch als Bruder von Wilhelm Grimm. Da sprach der über die Entwicklung der Sprache, und er sagte: Die unterschiedlichen Ausdrucks-und Ausspracheformen haben nicht mit der gefühlten gemeinsamen Hochsprache eines Volkes zu tun. Der eene nimmt ä Scheelchen Heeßen, ein andrer braucht Tass Kaff, Flasch Bier, und der Dritte sagt: Na und? Isdo ejal. Alle drei haben sie Recht. Wichtig is nur, dass die Zunge über die Lippen läßt, was dem Sprecher am Herzen liegt, und dann kommt man mit jedem klar. Nur das Rasseln der Säbel stört weil es vor lauter Missgunst die Milch sauer, die Butter ranzig und den Obstsalat unbekömmlich werden lässt. Also doch lieber Valentinsgesäusel statt Säbelrasseln.

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FEUILLETON-KULTURBETRIEBLICHES: „Das Säuseln des Valentinstages und das Säbelrasseln in Osteuropa“

FEUILLETON-KULTURBETRIEBLICHES

Das Säuseln des Valentinstages und das Säbelrasseln in Osteuropa“

Vor dem Ersten Weltkrieg galt Kultur viel in Europa. Den Satz schränkt nur die Anmerkung ein, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung, auch unter dem Begriff „Arbeiterklasse“ bekannt, von der Kultur nicht so viel hatte. Sie konnte sich Kultur im Biergarten, Kino und beim Sport vorstellen und leisten, aber eher nicht im Theater oder in den Salons der gehobenen und sich dadurch besser fühlenden Kreise. Im Theater galt „Sehen und Gesehen werden, oder wie es in einem Stickchen von Kurt Tucholsky über zwei Damen beim Diplomatischen Empfang heißt: „Oh, da ist ja auch der Botschafter. Kommen Sie, eilen wir, dass wir ihn sehen, damit wir sagen können, dass wir ihn gesehen haben“. Solcherart sind die Zeiten nicht mehr. Die Zeiten sind anders. Die Zeit der Weimarer Republik verfügte in Berlin über eine gewisse „kultivierte Verruchtheit“: Kriminalität, Drogen, Rotlicht waren in Maßen salonfähig. Von der kultivierten Verruchtheit derZwanziger und Dreissiger Jahre ist nur noch die Verruchtheit übrig, aber keine Kultur.

Was ist kulturelle Verruchtheit und allgemeine Verruchtheit?

Verderbte Sitten, Nichtbeachtung gesellschaftlicher Schranken, Tabulosigkeit, Schamlosigkeit: Die Berliner „Kulturellen Verruchtheit“ erscheint manchen als Parodie auf die Bosheit und Schlechtigkeit der Welt, welche Merkmale der allgemeinen Verruchtheit sind. Der parodistische Charakter der Berliner Verruchtheit, die ohne Sicherheitshetz in die Kriminalität abstürzen konnte, ist sicher auch anderes beschreibbar. Diese Beschreibung ist in zusammengefasster Form eine Wiedergabe der Empfindungen, Gedanken, Verständnisse und Meinungen verschiedener Leute, die die Goldenen Zwanziger in Berlin nicht erlebt haben, aber ihre Faszination für das Schillernde, Glänzende, Prickelnde auszudrücken, welches von Finsternis, Armut, Elend auf Schritt und Fehltritt begleitet wird.

Die Groschen zu der Mark, die zu einem Hunni wird

„Die Zeiten“ sind nur der Oberbegriff für die Jahre, die zu einem Zeitabschnitt gehören. Das ist eine sprachliche Kuriosität. Eine Zeit wird hier durch die Mehrzahl von beschreibenden Elementen gleich mal zum Plural von Zeit gemacht. Den Plural von Zeit kann man nur akzeptieren, wenn man den Plural von Wirklichkeit akzeptiert. „Et Nunc et Semper et in Saecula Saeculorum“, „Jetzt und Immer und von Ewigkeit zu Ewigkeit“, sagt die katholische Kirche, und wenn das stimmt, ist eine Ewigkeit nach Ablauf ihrer Zeit beendet und es schließt sich eine neue Ewigkeit an, et nunc et semper, aber ich glaube, das hatten wir schon am Eingang dieses Absatzes. „Die Zeiten“ sind also die Jahre, die zu einer Ewigkeit gehören, wie die Groschen zu der Mark, die zu einem Hunni wird. Die Mark ist das Maximum , welches ein Groschen erreichen kann, aber Kultur und Freiheit beginnen erst darüber. Wenn jeder einen Kulturhunni erreichen könnte,

So ein Hunni ab und zu wär schön, aber es greift der Hunni nach den Märkern und erlaubt den Groschen nicht, sich wenigstens zum Fuffi zu entwickeln. Zum Hunni erst recht nicht. Denn die Hunnis, die da sind, wollen unter sich bleiben, also unter ihresgleichen, und dazu nehmen sie den Groschen die Chance, zum Fuffi zu werden. Sie verleiben sich einfach zwei Fuffis ein und machen beide zu einem einzigen Neumitglied der Hunnigilde.

Die Mark, das Zehnerle und der Valentintag

Wenn aus ein paar Mark zwei bis drei Zehnerle entstanden sind, kann man mit Schatzi ins Grüne fahren. Wenn kein Schnee liegt, geht aus auch im Februar. Verliebte sollten sich nicht nur am Valentinstag beschenken, sondern auch am Geburtstag, nach Prüfungen, zur Gesundheit, am Ende eines erholsamen Tages in der Natur und überhaupt, wenn ihnen so ist. Irgendwas ist ja immer, und manchmal kommt man vor all den guten Gründen kaum hinterher. Klassiker sind immer die Blümchen, wehalb Floristen zum Valtentinstag Hochkonjunktur haben müssten. Aber eigentlich ist die Konjunktur nebensächlich und die Liebe hauptsächlich. Denn Liebe und Frieden sind die höchsten Werte, die es zu bewahren gilt.

Der Waffenhandel, die Bedarfserzeugung und die Münchner Sicherheitskonferenz

Das sieht nicht jeder so. Zwar können auch Waffenhändler ihre Freundinnen mit Blumensträußen bombardieren. Aber das kommt dann aus dem Profit und nicht aus dem Herzen. Waffenhändler erleichtert es zu wissen, dass Valentinstag einmal im Jahr ist, den Rest kriegen sie auch noch mit Ach und Krach hin, und kommen sie zurück zum Kerngeschäft. Endverbrauchzertifikate, Schmiergelder und Exportgenehmigungen sind hochanstrengend. Und manchmal müssen sie erst noch den oppositionellen Kräften eines Landes klarmachen, dass sie Waffen brauchen. Du nicht machen peng peng ohne Bumm Bumm Geräte, sagen sie dann, und das kostet mehr Kohle, als die Groschen, Fuffis und Hunnis sich vorstellen können. Waffendealer sind lieber unter sich, als beim Süßholz raspeln mit Freundinnen. Da trifft es sich gut , wenn sie sagen können: Schatz, keine Zeit für Valentinstag, ich muss nach München. Den dort tagt beinahe zeitgleich eines der bedeutendsten Waffendealertreffen der Welt: Die Münchner Sicherheitskonferenz. Die hieß mal Wehrkundetagung und ist ansonsten die jährliche Auftaktmesse der weltgrößten Rüstungsprofiteure. Im Februar geht’s um den Absatzmarkt Ukraine, die zunächst mal 5000 Stahlhelme bekommen hat und nun auf dem Geschmack nach ambitionierten Lieferungen gekommen ist. Lettland soll noch ausgediente NVA-Haubitzen kriegen, aber da ist die Sache mit dem Schmiergeld nicht ganz einfach.

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REDAKTIONSMITTEILUNGEN: Das Flugblatt für Februar 2022 ist fertig

Liebe Leserinnen, liebe Leser, das neue Flugblatt steht in den Startlöchern. Ein wenig Kontrolle ist noch nötig, dann ist es downloadbar bzw. der Link dahin aktiv. Diesmal gibt es die Rezension eines sehr idealistischen philosophischen Essays über die Zukunft des Eigentums aus der Feder von Alexander von Pechmann. Sie finden eine Huldigung zum Geburtstag von Frau Direktorin in Form einer Fotocollage, Monsieur betrachtet hellwach den Kanzler, den Herrn der Mäuse und denkt über einen Admiral nach, der zurückgetreten ist für einen Vortrag , den er in Indien im Institut für Verteidigung und Strategische Analyse gehalten hat. Ja, wenn Geopolitiker ins Schwärmen geraten, kommt oft Stuss dabei heraus. In der Rubrik „Onkel Jules Verneum“ ruht das Spotlicht der Bühnenbeleuchtung auf dem Wirken von Herrn Elon Musk. Wo Licht ist, ist auch Schatten, und so ist es auch kein Wunder, dass die langen Schatten der Musk-el-Spiele in Kontur und Reichweite beschrieben werden. „Tesla“ heißt der Beitrag schlicht und ergreifend. Und jeder Baum in Berlin-Grünheide, der dem wahnsinnigen Autobauer weichen musste, tut uns leid. Herr, wenn ich ersatzweise den „Wittstocker Acker“ übernehmen könnte (sattsam bekannt als Truppenübungsplatz in der Zeit des Kalten Krieges und und danach als Areal, welches die Bürgerinitiative „Freie Heide“ aus den Klauen des nunmehr ehemals gegnerischen Militärs befreien wollte). Herr , ich weiß: Ich würde Bäume pflanzen, Gärten anlegen, Jurten in Oasen errichten, Ponies, Esel, Schafe züchten, und die Sonne würde den Boden nicht versengen, sondern sich freuen, in Form von Solarenergie die umliegenden Orte zu versorgen, damit auch Hartz Vier Opfer im Winter nicht im Dunkeln frieren müssen. Ich weiß, wie idealistisch das klingt, und ich weiß, was nötig ist, um aus Idealismus ein Mindestmaß an Realismus zu machen. Und ich weiß, dass jeder daran mitwirken kann und wenigstens schon via Mitwirkung das Problem der sozialversicherten Beschäftigung bewältigen könnte. Nichts ist unmöglich, und Alles ist auch nicht unwahrscheinlich – wenngleich auch Vieles.

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Mein lieber Scholli: (4) „Dein Lindner und Dein Admiral“

(kleine Ergänzung, quasi ein update)

Sie reden ziemlich gut über Dich, mein lieber Scholli. Aber was wird sein, wenn Du dem international werdenden militärischen Morden Deine Zustimmung geben sollst?
Wollen wir beide, Scholli, Du und ich, einen oder zwei Wege finden, um den drohenden Krieg zu verhindern? Ich würd Dir auch wohlig was ums Ohr schnurren, wenn’s hilft. Aber vielleicht geht’s ja auch ohne.

Das soweit zu den Internationalen Beziehungen. Internationale Beziehungen soll man nicht studieren, sondern haben, nämlich in einem weltbürgerlichen Sinne. Das zweite Thema, welches auch uns Katzen besonders interessiert, sind die Mäuse. Nach kurzzeitiger Öffnung des Ventils hat Dein Herr der Mäuse wieder Stopp gesagt. „Kein Coronazuschuß“, verkündete er. Was hältst Du von der Zauderlichkeit? Zwei Schritt vor, einen zurück? Wir haben früher in der Wildnis gelernt, dass ein Tropfen auf Zunge und Lippen nicht reicht, den Bedarf von Flüssigkeit zu decken bzw. den Durst zu löschen. Es ist wahr: Meist kommt man mit weniger zurecht, als man tatsächlich verbraucht, aber ein kleines bißchen mehr hat eine beruhigende Wirkung.

Scholli, ich glaub langsam , ich versteh Dich. Du blinzelst so träge in die Gegend wie wir Katzen, leckst Dir unschuldig die Pfötchen, das Volk ruft „Oh, Allerliebst“, aber was in Deinem Kopf rumgeht, verstehen die Menschen nicht. Nich wahr, Bruder Kater, is doch so, oder?

Um nochmal auf den Krieg zurück zu kommen: Womit hat Deine Frau Lambrecht den Marinechef so schnell weichgekocht, dass er zerknirschte Selbstkritik übt wie in China, Moskau oder damals in Ostberlin? Bei uns sagt Cheffchen immer: „Für das, was man macht, muss man Arsch in der Hose haben, sonst rutschen die Buxen und man steht nackt da“. Cheffchen kann sich ja sehen lassen, aber ich möchte keinen nackten Vizeadmiral sehen. Nicht mal, wenn er Schönbach heißt. Scholli, kannst Du dem Admiral diesen Gruß sagen, ich hab seine Adresse nicht. Aber sag ihm auch, so uneingeschränkt stimme ich ihm auch nicht zu. Er soll mal sagen, ob er seine Unterscheidung zwischen „Human Rights“ (Menschenrechte) und „Human Ressources“ menschliche Arbeitskraft) genauso menschenverachtend kapitalistisch gemeint hat wie er es gesagt. Dann kann er nämlich von Glück reden, wenn Cheffchen den Passus seiner Rede nicht gehört hat. Wenn aber doch, wird Herr Admiral den Klabautermann im Sankt Elms Feuer leibhaftig sehen, und als Seefahrer wird er schon wissen, was es bedeutet, den Klabautermann nicht nur zur hören, sondern zu sehen. Ha. Und er soll mir mal sagen, warum er überhaupt in Indien war. War da nicht mal was wegen einem Äppelkahn der Marine auf Flottenbesuch? Na dafür könntense auch Segeln gehn, sofern die Winde wehn. Aber die Diplomaten sollen hier nicht ständig provozierend einen solchen fahren lassen. Und wieso schwafelt er dann von indischen Tiefseehäfen, den Chinesen und den Tiefseerohstoffen in indisch-südchinesischen Seegebieten? Der Mann hat fachlich ziemlich gefährlichen Stuss erzählt, wie weiland Wladimir Shirinowski in Russland. Gennsde dähn noch, Scholli. Ach nee, Dein Gedächtnis, ich weiß schon.

Also, bis März , mein lieber Scholli. Wir hörn uns.

Miau, Ihr stets freundlicher Monsieur Miezerich vom Flugblatt

PS: Wennsde ma lauschen willst, Scholli, dis is ne Aufzeichnung vom Admiralsgedöhns. Hat wohl mal wieder jemand Mäuschen gespielt, hihi.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=ODmkoGQw1TU

Übermittelt von Danger Mouse.

Bis denne, Scholli, In Hamburg sagt man tschüss.

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FEUILLETON-REZENSION: Die Eigentumsfrage im 21. Jahrhundert

FEUILLETON-REZENSION

Buchtitel: Die Eigentumsfrage im 21 Jahrhundert
Autor:Alexander von Pechmann
Verlag: Pollux – Fachinformationsdienst für Politikwissenschaft
Name des Rezensenten: Hannes Nagel

Im Transcript-Verlag hat Alexander von Pechmann das E-Book „Die Eigentunsfrage im 21. Jahrhunder veröffentlicht. Dies Buch ist nahc Ansicht von Autor und Verlag wichtig für „Die Zukunft der Menschheit“. Wenn man sich nach und nach durch historische Abhandlungen und philosophische Tiefenborungen arbeitet stellt man fest: Autor und Verlag könnten Recht haben, weil das Buch wesentlich mehr ist als eine der üblichen Kapitalismuskritiken, denen in fast keinem Fall eine „konstruktve Kritik“ sind. In diesem Buch steckt Denkstoff bis hin zum Erhalt der Bewohnbarkeit der Erde und des Weltfriedens.

Im Prinzip besteht das Buch aus fünf Sinneinheiten. Alle haben „es“ in sich. Wie ändern Menschen die Umwelt? Welcher Eigentumswandel ist damit verbunden? Wie kommt man an Eigentum? Beim Lesen der ersten Frage fiel unmittelbar ein Herr namens Elon Musk ein, der bei Berlin eben mal einen Wald abholzen liess, damit er dort Elektroautos bauen kann. Zu dieser Assoziation passt gleich die zweite Frage: Wie kam der Mann an sein Geld? An seinen Besitz? An sein Eigentum? Ein klassischer Kalauer von Karl Marx benutzt den Begriff „ursprüngliche Akkumulation des Kapitals“ und wendet ihn auf den Piraten Francis Drake an, der seiner englischen Königin soviel Rohstoffe, Länder und sonstige Güter ins Land brachte, dass England zur „Werkstatt der Welt“ aufsteigen konnte. Die dritte Sineinheit ist die Frage nach dem Recht in Bezug auf Eigentum. Hier rumort vermutlich in armen Lesern der Gedanke: Gibt es einen berechtigten Ausschluss von Eigentum, wenn es ein Eigentumsrecht gibt? Der vierte Sinnabschnitt läßt sich auf einen Zeitvergleich zusammenfassen: „Es gab eine Zeit VOR der Globalisierung und eine Zeit IN der Globalisierung“. Über das, was danach kömmten könnte, kann man nur Ahnungen hsben.

Und also schlägt der Autor vor, dass alle Güter dieser Erde Gemeinwohl sein sollten. Der gute alte Begriff „Allmende“ taucht dabei wieder auf. Die UNO hätte dann die Aufgabe , die Einhaltung der Allmende zu kontrollieren und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen. Im Schlusskapitel entschuldigt er sich beinahe für diese kühne Idee der „Verweltlichung“ kapitalistisc-transnationale Vermögen und Besitzverhältnisse. Er schreibt, noch könne sich das undurchschaubare Geflecht von Verträgen und Finanzbeziehungen selbst regulieren, aber wenn es das nicht mehr kann, dann müssen einfach bestehende Besitzverhältnisse einer Weltregierung unterstellt sein. Denn Eigentum verpflichtet und darf niemals dem überwiegenden Eigennutz dienen.

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Mein lieber Scholli: „Dein Lindner geht voran und irritiert“

MEIN LIEBER SCHOLLI (4)

von Monsieur Miezerich

“Dein Lindner geht voran und irritiert“ (4)

Sie reden ziemlich gut über Dich, mein lieber Scholli. Aber was wird sein, wenn Du dem international werdenden militärischen Morden Deine Zustimmung geben sollst?
Wollen wir beide Scholli, , Du und ich, einen oder zwei Wege finden, um den drohenden Krieg zu verhindern? Ich würd Dir auch wohlig was ums Ohr schnurren, wenns hilft. Aber vielleicht gehts ja auch ohne.

Das soweit zu den Internationalen Beziehungen. Internationale Beziehungen soll man nicht studieren, sondern haben, nämlich in einem weltbürgerlichen Sinne. Das zweite Thema, welches auch uns Katzen besonders interessiert, sind die Mäuse. Nach kurzzeitiger Öffnung des Ventils hat Dein Herr der Mäuse wieder Stopp gesagt. „Kein Coronazuschuß“, verkündete er. Was hältst Du von der Zauderlichkeit? Zwei Schritt vor, einen zurück? Wir haben früher in der Wildnis gelernt, dass ein Tropfen auf Zunge und Lippen nicht reicht, den Bedarf von Flüssigkeit zu decken bzw. den Durst zu löschen. Es ist wahr: Meist kommt man mit weniger zurecht, als man tatsächlich verbraucht, aber ein kleines bißchen mehr hat eine beruhigende Wirkung.

Scholli, ich glaub langsam , ich versteh Dich. Du blinzelst so träge in die Gegend wie wir Katzen, leckst Dir unschuldig die Pfötchen, das Volk ruft „Oh, Allerliebst“, aber was in Deinem Kopf rumgeht, verstehen die Menschen nicht. Nich wahr, Bruder Kater, is doch so, oder?

Um nochmal auf den Krieg zurück zu komme: Womit hat Deine Frau Lambrecht den Marinechef so schnell weichgekocht, dass er zerknirschte Selbstkritik übt wie in Peking, Moskau oder damals in Ostberlin? Bei uns sagt Cheffchen immer: „Für das, was man macht, muss man Arsch in der Hose haben, sonst rutschen die Buxen und man steht nackt da“. Cheffchen kann sich ja sehen lassen, aber ich möchte keinen nackten Vizeadmiral sehen. Nicht mal, wenn er Schönbach heißt. Scholli, kannst Du dem Admiral diesen Gruß sagen, ich hab seine Adresse nicht. Aber sag ihm auch, so uneingeschränkt stimme ich ihm auch nicht zu. Und er soll mir mal sagen, warum er überhaupt in Indien war. War da nicht mal was wegen einem Äppelkahn der Marine auf Flottenbesuch? Na dafür könntense auch Segeln gehn, sofern die Winde wehn,.Aber die Diplomaten sollen hier nicht ständig provozierend einen solchen fahren lassen.

Also, bis März , mein lieber Scholli. Wir hörn uns.

Miau, Ihr stets freundlicher Monsieur Miezerich vom Flugblatt

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BARON VON FEDER: „Mein Gott, wie ist sie schön“

Ich sah sie am 17. Januar 2022 beim Friseur. Atemlos und klopfenden Herzens sah ich sie an. „Mein Gott, wie ist sie schön“, dachte ich, und ich sagte zu ihr: „Oh, schön. Du bist so schön.“

Wenn meine Stimme auch krächzte wie die eines Raben, so wertete ich doch diese Empfindung als egal, denn Raben gehören zu den Singvögeln. Und war nicht Joe Cocker in der Menge der singenden Stimmen eine Stimme, die „Das Reibeisen“ hieß und dennoch im Blues seinen eigenen Klang hat?

Sie wollte dann wissen, was denn so schön an ihr sei. Und ich sagte: „Du hast wunderschöne gr0ße Blätter, sie sind so elegant wie eine zeitlos-elegante Weste, die man im Rokoko und heute gleichermaßen tragen könnte. Und Deine Farben sind so schön und klar wie ein Schwarm bunter Fische in einem Korallenriff. Jedenfalls stelle ich mir ein Korallenriff so bunt vor, nachdem ich mehrfach Fische in einem Aquarium des Meeresmuseums Stralsund gesehen habe.“

„Jaaa“, sagte sie, „da gibt es viele südseeische Gäste. Ich komme ja auch aus dem Süden. Aus Südafrika, das ist Dir sicherlich ein Begriff.“

„Südafrika ist ein Begriff mir, wie es auch ein Wunsch mir für eine Reise ist. Jedenfalls botanisch-klimatisch-baubiologisch“, wagte ich zu antworten. Sie kicherte. Ich bat, sie fotografieren zu dürfen. Ich meine, die Anfrage schmeichelte ihr. Und die wunderschönen großen Blätter, die kräftigen Sprossachsen, und ihr sehr bodenständiger Halt für die Wurzeln kommunizierten tuschelnd miteinander, und ihre Blütenfarben leuchteten in Hochglanz.

Ich sah sie an und konnte meine Blicke nicht von ihr lassen. Aber ich berührte sie nur mit den Augen und nach erteilter Erlaubnis mit dem Fotoapparat, welcher eine Nikon ist.

Und dann schrieb sie mir ein Autogramm ins Herz. Ich bin einer wunderschönen Strelitzie begegnet.

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BARON VON FEDER „Herr, wie macht man ungeschehen“

"Herr, wie macht man ungeschehen..."

Herr, wie macht man Ungeschehen
was Roh-und Dummheit im Verband
an verheerendem Vergehen
in Kriegen taten jedem Land?

Was ist, Herr, mit uns schief gelaufen?
Ists Selbstsucht? Eitelkeit? Ists Gier?
Ists Sucht nach Ruhm, den wir erkaufen
um den Preis der Menschheits-Zier

"Arbeit ist des Bürgers Zierde
Segen ist der Mühe Preis"(*),
Den Segen soll verdienen, welcher strebt
dass man zum Wohl MIT Andern lebt

(*) Friedrich Schiller, in : "Die Glocke"
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